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Deutschlands Multilateralismus als ‚nationale Norm’. Die institutionelle Entwicklung einer Gemeinsamen Außen, Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GASP/ESVP) im Rahmen der EG/EU, 1981-2004.

Institution:

Freie Universität Berlin

Förderung:

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Projektlaufzeit:
01.01.2002 — 31.12.2005

Zeitraum:

2002 - 2005

Projektbeschreibung:

Warum hat Deutschland seinen außenpolitischen Multilateralismus nach dem Ost-West-Konflikt fortgesetzt, obwohl die aufgrund der strukturellen Veränderungen der internationalen Umwelt und der Vereinigung relativ verbesserte Machtposition vermuten ließen, dass multilaterale Institutionen für das vereinte Deutschland weniger wichtig geworden sein könnten? Ist diese Kontinuität deutscher Außenpolitik auf die Wirkung von „Institutionen“ – im Sinne einer nationalen Norm „multilateraler institutionalisierter Kooperation“ – auf die Präferenzen und die Politik von Staaten zurück zu führen?

Die theoretische Grundlage zur Untersuchung dieses Problemzusammenhangs bilden der neoliberale Institutionalismus und der soziologischer Konstruktivismus. Beide Ansätze sind jedoch in der Frage des Warum und des Wie der Wirkung von Institutionen meist unterspezifiziert. Daher wird hier ein empirisch greifbarer ‘kausaler Mechanismus’ etabliert, durch den die Wirkung einer Institution [„multilateraler institutionalisierte Kooperation“] mit der Außenpolitik eines Staates im Sinne von Carlsnaes‚ fortgesetzten Zyklen von Akteur-Struktur-Interaktionen’ dynamisch verknüpft wird. Empirisch wird dieser Zusammenhang anhand Deutschlands Politik zur Einbeziehung der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik in den europäischen Integrationsprozess, einschließlich der Politik zur Ent- und Abwicklung der Westeuropäischen Union, anhand von drei diachronen Fallstudien

  • zur Entwicklung der Europäischen Politischen Zusammenarbeit (EPZ) 1981-1986
  • zur Entwicklung der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der EG/EU von 1990-1993 sowie
  • des Ausbaus der Verteidigungskomponente im Zuge der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) im Zeitraum von 1998-2004 untersucht.