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Das Projekt der politischen Integration der EU

(15371)

TypHauptseminar
RaumIhnestraße 22 E1
Beginn18.10.2007
Zeit

Do. 8-10 Uhr

Die Europäische Union entwickelte sich zu einer immer engeren Gemeinschaft, immer mehr Politikfelder wurden vergemeinschaftet, und dieser Prozess macht inzwischen auch vor den früheren Kernbereichen nationalstaatlicher Souveränität, der Innen- sowie der Außen- und Verteidigungspolitik, nicht mehr halt. Diese erstaunliche Entwicklung der EU von einer Freihandelszone zum weltweit einzigen multinationalen politischen System (mit supranationalen Institutionen, gemeinsamer Gesetzgebung, einem direkt gewählten Parlament usw.) stellt trotz vieler Rückschläge und einiger Phasen der Stagnation eine beeindruckende Erfolgsgeschichte dar. Dennoch bezweifeln viele Sozialwissenschaftler, dass die Europäische Union reif für die Demokratisierung und für ihre großen Zukunftsprojekte sei, ja, dass sie die Integration der neuen Mitgliedstaaten und künftiger Neumitglieder unbeschadet verkraftet. Insbesondere seit den gescheiterten Verfassungsreferenden in Frankreich und den Niederlanden 2005 und der sogenannten Erweiterungskrise scheint die EU zu stagnieren.

Im Hauptseminar werden die zentralen Herausforderungen, die sich der EU gegenwärtig stellen (Verfassungskrise, Erweiterungskrise, europäische Identität, Dilemmata europäischer Sicherheitspolitik), theoretisch erschlossen und in Auseinandersetzung mit verfügbaren empirischen Forschungsergebnissen diskutiert.

Einführende Literatur

  • Grimm, D. 1995. Braucht Europa eine Verfassung? (München: Carl Friedrich von Siemens Stiftung).
  • Habermas, J. 1996. Braucht Europa eine Verfassung? Bemerkungen zu Dieter Grimm. In ders., Die Einbeziehung des Anderen (pp. 185-191) (Frankfurt: Suhrkamp).
  • Wallace, H. / Wallace, W. / Pollack, M. (Hrsg.) 2005: Policy-Making in the European Union (Oxford: Oxford University Press).