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Kleine, mittlere und große Fallzahlen in der Europaforschung: Fragestellungen, Designs und Methoden

(15362)

TypHauptseminar
RaumIhnestraße 21 21/B
Beginn14.10.2009
Zeit

Mi. wö. 14.00-16.00

(METH)

Dieses Seminar behandelt Grundlagen der Methodenauswahl und -anwendung und zielt darauf ab, einen einführenden Überblick in sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden zu geben. Die Anwendung unterschiedlicher Methoden wird dabei anhand ausgewählter Beiträge aus der Disziplin der Europaforschung illustriert und diskutiert. 

Das Seminar gliedert sich in fünf Teile: Der erste Teil führt zunächst in methodische Grundlagen ein, die für die Entwicklung eines empirisch-analytischen Forschungsdesigns notwendig sind. Relevante Arbeitsschritte umfassen bspw. die Erstellung einer Fragestellung, die Hypothesenbildung sowie die Operationalisierung von Variablen und Konstrukten. Im zweiten Teil wird auf Einzelfallstudien und die vergleichende Methode mit kleinen Fallzahlen (‚small-N') eingegangen. Der dritte Teil behandelt die auf Charles Ragin zurückgehende 'Qualitative Comparative Method (QCA)'. Dabei handelt es sich um ein methodisches Verfahren, welches besonders für die Analyse mittlerer Fallzahlen geeignet ist und sich zunehmend in der politikwissenschaftlichen Forschung etabliert. Schließlich werden im vierten Teil kurz die Grundlagen quantitativer Forschung vorgestellt und die Möglichkeiten und Grenzen von Forschungsdesigns mit hohen Fallzahlen (‚large-N') diskutiert. Zu Illustrationszwecken wird jeweils auf Studien aus dem Bereich der Europaforschung zurückgegriffen. Darauf aufbauend sollen im abschließenden fünften Teil selbstständig entwickelte Forschungsdesigns vorgestellt und diskutiert werden.

Das Seminar richtet sich an Studierende in fortgeschrittenen Semestern mit methodischen Grundkenntnissen. Die erfolgreiche Teilnahme an den entsprechenden propädeutischen Kursen ist daher von Vorteil. Gute Englischkenntnisse sind eine Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme, da die Seminarliteratur hauptsächlich in englischer Sprache verfasst ist. Eine weitere Voraussetzung ist die Bereitschaft zur intensiven Mitarbeit sowie die Übernahme von seminarbegleitenden Aufgaben (z.B. Kurzreferate oder kleinere schriftliche Arbeiten). Zum Scheinerwerb ist eine Hausarbeit in Form eines Forschungsdesigns anzufertigen.

 

Einführende Literatur:

Brady, Henry E./Collier, David (Hg.) (2004): Rethinking Social Inquiry: Diverse Tools Shared Standards, Lanham et al.: Rowman & Littlefield.

George, Alexander L./Bennett, Andrew (2005): Case Studies and Theory Development in the Social Sciences, Cambridge/London: MIT Press.

Gehring, Uwe W./Weins, Cornelia 2004: Grundkurs Statistik für Politologen, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Haverland, Markus (2006): Does the EU Cause Domestic Developments? Improving Case Selection in Europeanisation Research. West European Politics, Vol. 29, No. 1, 134 - 146.

King, Gary/Keohane, Robert O./Verba, Sidney 1994: Designing Social Inquiry. Scientific Inference in Qualitative Research, Princeton: Princeton UP.

Ragin, Charles (1987): The Comparative Method. Moving beyond qualitative and quantitative strategies, Berkeley and Los Angeles: University of California Press.

Sprinz, Detlef F./Wolinsky-Nahmias, Yael (Hg.) (2004): Models, Numbers, and Cases: Methods for Studying International Relations, Ann Arbor, MI: University of Michigan Press.