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Lobbying und Interessenpolitik in der Europäischen Union

(15123)

TypProseminar
SpracheDeutsch
RaumGarystr. 55 / Seminarraum 101
Zeit

Mi. 14:00 - 16:00 Uhr

Zielgruppe

BA

Links auf Kursbeschreibung

In diesem Seminar widmen wir uns den Möglichkeiten für Bürger_innen und organisierte Interessen außerhalb der “herkömmlichen” Wege demokratischer Partizipation (also in erster Linie außerhalb von Wahlen) mit den Institutionen der Europäischen Union in Kontakt zu treten. Wie alle politischen Systeme bietet auch die EU eine Vielzahl von Zugangsmöglichkeiten für Interessengruppen, die ihre politischen Präferenzen gerne in europäischer Politik verwirklicht sehen würden. Solche Interessengruppen treten aktiv an EU-Institutionen heran, werden aber auch umgekehrt von diesen angefragt und in ein elaboriertes System an Konsultationen einbezogen. Der Kurs wird sich verschiedenen Fragen widmen, wie etwa: Wer vertritt seine Interessen? Gegenüber wem? Welche Strategien verfolgen Interessengruppen? Und ist Lobbying überhaupt legitim? Der Kurs besteht aus zwei Elementen: Zum einen diskutieren wir zentrale Konzepte der Forschung zu Interessenvertretung, wie etwa die Systeme des Korporatismus und Pluralismus, die Logik des kollektiven Handelns (laut der sich wirtschaftliche Interessen besser organisieren können als andere), ‘resource exchange’ (als funktionalistische Erklärung dafür, dass Lobbying eine akzeptable Praxis ist), und die Verbindung zwischen Interessenvertretung und partizipativer Demokratie. Zum anderen werden wir selber kleine empirische Untersuchungen zu diesen Konzepten unternehmen, und zwar auf Grundlage einer größeren Umfrage unter europäischen Interessengruppen. Im Laufe des Kurses werden wir zwischen einer Diskussion der Konzepte und ihrer empirischen Erkundung hin und her wechseln. Wir diskutieren also theoretische Erwartungen an das Verhalten von Interessengruppen und untersuchen dann, ob sich diese Erwartung mit unseren Daten bestätigen lassen. Der Kurs setzt keinerlei Vorkenntnisse zu Umfrageforschung und statistischen Methoden voraus, wird sich aber mit beidem beschäftigen. Wir werden vornehmlich mit dem Programm R arbeiten.