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Autonomie und Kontrolle der Migration (Teil 1)

(15404)

TypSeminar
Dozent/inSven Chojnacki, Sven Chojnacki
RaumGarystr. 55/A
Beginn16.10.2019
Ende12.02.2020
Zeit

Mittwoch, 18.00 - 20.00 Uhr

Ausgehend vom Spannungsverhältnis zwischen der Autonomie der Migration („doing migration“) und den Diskursen und Praktiken der sicherheitspolitischen und (bio-)technologischen Kontrolle („doing borders“), zielt das Projektseminar auf ein systematisches Verständnis gewaltförmiger Prozesse der diskursiven wie materiellen Herstellung von Grenzräumen seitens unterschiedlicher Akteur*innen und Machtkonfigurationen sowie auf die daraus resultierenden Konfliktkonstellationen in transregionalen Raumfigurationen. Welche Konfliktkonstellationen entstehen in den unterschiedlichen Grenzräumen und welche Formen von Gewalt ziehen sie gegenüber und zwischen Migrant*innen nach sich? Welche lokalen/regionalen Unterschiede gibt es hinsichtlich von Fluchtrouten, Camps („Hotspots“) und Gewaltformen? Welche Wechselbeziehungen bestehen zwischen politischen Diskursen, medialer Berichterstattung und Migration? Zu fragen ist darüber hinaus nach jenen Praktiken und Diskursen der Versicherheitlichung, die mit (bio-)technologischen Grenzziehungen und digitalen Kontrollmechanismen einhergehen (u.a. EUROSUR, „smart borders“): Wie ergänzen und verändern digitale Technologien die Praktiken des Bordering und Rebordering gegenüber konstruierten Gefährdungen?

Konzeptionell werden im Seminar entsprechend Überlegungen der Kritischen Migrationsforschung mit Ansätzen der Friedens- und Konfliktforschung (sowie unter Einschluss gewaltphänomenologischer Zugänge und von Theorien der Versicherheitlichung) verknüpft. Im Sinne der Anwendung („Interpretation“) von Theorien ist darüber hinaus zu fragen, welchen Beitrag postkoloniale, poststrukturalistische und feministische Theorien sowie kritisch-staatstheoretische Ansätze in den jeweiligen Untersuchungsfeldern leisten können. In methodologischer und methodischer Absicht zielt der erste Teil des Projektseminars darüber hinaus darauf, die Kenntnisse bezüglich der Entwicklung und methodischen Umsetzung wissenschaftlicher Forschungsarbeiten zu vertiefen („Von der Idee zur wissenschaftlichen Arbeit“). Zugleich soll es methodologische Anregungen geben, textuelle und visuelle Dimensionen zu verknüpfen und performative Strategien zu nutzen. Die Schwerpunkte liegen daher im Wintersemester neben der inhaltlich-thematischen Vertiefung auf der Vermittlung eines kreativen Umgangs mit Erhebungsmethoden (u.a. Interviews, teilnehmende Beobachtung, Erhebung von „Daten“) und Auswertungsmethoden (z.B. Diskurs- und Inhaltsanalyse, Bild- und Videoanalyse).

Link: zum Papier „Von der Idee zur wissenschaftlichen Arbeit“

 

 

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