Wie verändern sich Konflikte und Kriege in der digitalen Konstellation? Welche Konflikte entstehen um neue Technologien? Wie gehen die Wissenschaften mit jenen Ambivalenzen der Wissensproduktion um, die daraus resultieren, dass Forschung für zivile Zwecke militärisch genutzt werden kann (Dual-Use-Problematik)? Aufbauend auf diesen (und weiteren) Fragen richten sich die Erkenntnisinteressen des Projektseminars auf die konflikttheoretischen, wissenssoziologischen und gesellschaftlichen Folgen, die aus Prozessen der Technologisierung und Digitalisierung resultieren (von Drohnen und der Automatisierung des Krieges über die Datafizierung von Migration und Mobilität bis hin zur digitalen Kontrolle urbaner Räume in „Smart Cities“). Neben der analytischen Durchdringung ausgewählter Problemfelder sollen entlang feministischer, intersektioneller und postkolonialer Theorieperspektiven zugleich die gewaltverstrickten Formen der Wissensproduktion („Daten-Maskulinismus“, „Techno-Kolonialismus“) kritisch hinterfragt und Formen des digitalen Widerstands diskutiert werden. 

Die Ergebnisse des Seminars und die Projektarbeiten (individuell oder in Kleingruppen) sollen auf einem Blog präsentiert werden (evtl. auch zu einem Sammelband führen). Darüber hinaus soll gemeinsam ein Ausstellungskonzept entwickelt werden, das die identifizierten Problemfelder sowie die Ambivalenzen der Wissenschaften unter Berücksichtigung künstlerischer Interventionsformen kritisch einordnet und dazu beiträgt, gesellschaftliche wie akademische Debatten anzuregen.