In der Konfliktforschung besteht zunehmend der Konsens, dass die klassische staatszentrierte Konzeption von Krieg nicht mehr ausreicht, um eine Vielzahl bewaffneter Konflikte weltweit zu erfassen. Vor dem Hintergrund dieser Beobachtung hat das Forschungsprojekt eine neue Typologie von Krieg entwickelt, die sowohl den politischen Status der Akteure als auch territoriale Aspekte berücksichtigt. Diese Typologie beinhaltet vier Typen von Krieg: 1. Zwischenstaatliche Kriege (zwischen mindestens zwei souveränen Staaten), 2.  Extrastaatliche Kriege (zwischen Staaten und nicht-staatlichen Akteuren jenseits bestehender Staatsgrenzen), 3. Innerstaatliche Kriege (zwischen staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren innerhalb bestehender Grenzen), und 4. Substaatliche Kriege (zwischen primär nicht-staatlichen Akteuren innerhalb oder jenseits formaler Staatsgrenzen).

Die vierte Kategorie reflektiert  die Debatte über veränderte Muster der Kriegsführung seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges . Grundsätzlich orientiert sich die Typologie weiterhin an dem Grundkonsens, dass Krieg entlang des politischen Status der Akteure klassifiziert werden sollte. Durch den zusätzlichen Typus substaatlicher Kriege ist es möglich, Kriege zwischen privaten bewaffneten Gruppen sowohl für die systematische empirische Analyse  zu öffnen als auch für komparative Zwecke (etwa im Bezug zu zwischenstaatlichen und innerstaatlichen Kriegen) zugänglich zu machen.

Daneben erfasst unsere Kriegsliste auch militärische Interventionen in Kriege durch externe staatliche Akteure. Die Informationen zu Kriegen und Interventionen werden auf jährlicher Basis erfasst und aktualisiert, sowie in der Zeitschrift S+F: Sicherheit und Frieden jährlich veröffentlicht. Sie können die Daten auch auf unserer Website unter Datensätze abrufen.