Politische Partizipation, Emotion und Affekt im Kontext sozio-politischer Transformationen am Beispiel von "Tahrir" und "Taksim"
Das Projekt Politische Partizipation, Emotion und Affekt im Kontext sozio-politischer Transformationen am Beispiel von „Tahrir“ und „Taksim“ untersucht am Beispiel der Proteste auf dem Tahrir- und Taksim-Platz die Bedeutung affektiver Dynamiken für politische Partizipations- und Transformationsprozesse in der MENA Region.
Es greift innerhalb des SFB die Frage nach der Rolle von Emotionen und Affekten für kollektives Handeln und politischen Wandel auf. Die Bedeutung affektiver Dynamiken wurde bei den Vergemeinschaftungsprozessen während der Massenproteste von „Tahrir“ (2011) und „Taksim“ (2013) bis in die begleitende Rhetorik („Mauer der Angst“, „Tage des Zorns“, „Geist von Gezi“) hinein sichtbar. Euphorie, Wut, Angst oder Freude gehörten zu den oft genannten Emotionen, die mit neuen politischen Praxen auf den Plätzen einhergingen. Während der Proteste, so die Ausgangsbeobachtung des Projekts, erlebten die Menschen auf den Plätzen außeralltägliche Prozesse affektiver Resonanz,Politische Partizipation, Emotion und Affekt im Kontext sozio-politischer Transformationen die in Ägypten und in der Türkei in vergleichbarer Weise für eine geteilte Hoffnung auf eine andere Gesellschaft standen. Diese ortsgebundenen Ereignisse und ihre Resonanzeffekte, die wir in vergleichender Absicht als „Platzmoment“ fassen, setzten weitere Prozesse der Vergemeinschaftung und der Herausbildung neuer politischer Praxen jenseits der Plätze in Gang, und überwanden dabei zumindest partiell bestehende gesellschaftliche Spaltungen. Bisher ist unklar, auf welche Weise diese affektiven Gemeinschaftserlebnisse über das „Platzmoment“ hinaus in räumlicher und zeitlicher Distanz fortwirken. Der Vergleich der zwei Platzmomente ermöglicht es, sowohl kontextspezifische als auch eventuell ähnliche Emotionsrepertoires zu identifizieren. Dies birgt wichtige Erkenntnisse zur Frage nach der Transformationskraft von affektiven und emotionalen Dynamiken
Team
- Cilja Harders (Projektleitung)
- Bilgin Ayata (Internationale Kooperationspartnerin)
- Dina Wahba (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)
- Bahar Fırat (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)
- Marie Gippert (Studentische Mitarbeiterin)
- Shanti Walde (Studentische Mitarbeiterin)
Ehemalige Mitarbeiter_innen
- Derya Özkaya (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)