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Lehrveranstaltungen im Berufsfeldbereich Politische Erwachsenenbildung am OSI im Wintersemester 2001/2002

Jan Krebs

Projektgestaltung – Projektentwicklung – Projektmanagement.
Handwerkszeug der politischen Erwachsenenbildung

Fr. 16-18 Uhr,
Ihne 22/E1

Kommentar

Ziel der Veranstaltung ist, mit wesentlichen Aspekten der Realisierung von Projektideen vertraut zu werden, die im Bereich der politischen Bildung einen immer breiteren Raum einnehmen. De facto ist eine Beschränkung auf „inhaltliche Arbeit“ – also die Konzeption, Durchführung und Nachbereitung von Veranstaltungen ohne Einbeziehung der organisatorischen oder finanziellen Voraussetzungen und Rahmen­bedingungen – kaum noch möglich. Ein breiter Überblick über die praktischen Anforde­rungen im Management-Umfeld der politischen Bildung soll helfen, sich im Zweifelsfall die erforderlichen Spezialkenntnisse aneignen zu lernen, und stellt so einen wesentlichen Schritt der Vorbereitung auf die berufliche Praxis dar.
Dabei ist die schrittweise Umsetzung von Ideen als die handwerkliche Kunst zu verstehen, welche fast immer zugleich eine Prüfung und Veränderung der Vorhaben durch ebendiesen Realisierungsprozess, durch die Beteiligung zahlreicher Menschen daran bedeutet. Es gilt, den Prozess als Bereicherung zu begreifen und ihn in diesem Sinne kreativ anzugehen.
In der Lehrveranstaltung ist keine erschöpfende Behandlung einzelner Themenkreise beab­sichtigt. Vielmehr soll anhand von Beispielen und konkreten Diskussionszusammenhängen in eine Vielzahl von Themenbereichen eingeführt werden, zu denen u.a. zählen:

  • „Himmel – schon wieder ein Projekt?“ Von der Projektidee zur Realisierung: Formen vielfältiger und demokratischer Beteiligung an der Projektumsetzung. Prozesshaftigkeit der Realisierung.
  • Kommunikation als Öffentlichkeitsarbeit nach innen – und ihre Formen: Wie gewinne ich Unterstützung, Partner, Bündnisse? Gespräche, Treffen, Arbeitsgruppen, Konzeptpapiere – ihre Relevanz und ihre „Halbwertszeit“.
  • Kommunikation als Öffentlichkeitsarbeit nach außen – und ihre Formen: Wie bekomme ich meine Veranstaltung in die Zeitung? Warum schreibt keiner über uns? – Wie überscheiden sich „innen“ und „außen“? Wer ist ein Partner? „Warum läuft das mit dem Arbeitsamt so schlecht?“
  • Vielseitigkeit vs. Arbeitsteilung: Wer kann was mit wem – am besten?
  • Rechtliche Rahmenbedingungen: Welche Organisationsformen mit welchen Vor- und Nachteilen stehen zur Wahl? Wozu ein e.V., eine gGmbH, eine Stiftung? Was ist unter Gemeinnützigkeit zu verstehen?
  • Ohne Moos nix los – doch woher nehmen, ohne zu stehlen? Möglichkeiten der öffentlichen und privaten Förderung, Instrumente der Arbeitsförderung, Spenden vs. Sponsoring, Kosten- und Finanzierungspläne, Fristen und „AnBest-P“, Fehlbedarfs- und Festbetragsförderung. Kleine Institutionenkunde – wer fördert was? Und das Kleingedruckte nicht vergessen ...
  • Konfliktpotential Professionalisierung, oder: offene vs. verdeckte Machtstrukturen: Haupt-, Neben-, Ehrenamtlich? Freiwillig, und doch nicht ausgebeutet? Und wo bleibt das Engagement? Welche „Währungen“ gibt es jenseits von Mark und Euro?

Die verschiedenen Themenbereiche werden anhand einschlägiger Literatur und konkreter Beispiele erarbeitet, präsentiert und diskutiert. Dabei steht neben den üblichen Beteiligungsformen im Seminar die visualisierende Moderationstechnik im Vordergrund. Alle TeilnehmerInnen sind eingeladen, eigene Projektideen, ‑konzepte oder Projekt-Arbeitszusammenhänge in das Seminar einzubringen. Ggf. können hierzu konkret Umsetzungsideen erarbeitet werden. Darüber hinaus werden zahlreiche Beispiele aus der praktischen Arbeit des Lehrenden Eingang in die Veranstaltung finden.
Ein Teil der Veranstaltung wird in zwei Tagesblöcken am Samstag, dem 17.11.2001 und am Samstag, dem 19.1.2002 stattfinden. Eine verbindliche Teilnahme wird erwartet. Nachfragen zur Veranstaltung sind willkommen: krebs@annefrank.de.

Einführende Literatur: Kursbuch Fundraising. Mittelbeschaffung für selbstorganisierte Initiativen, hg. v. cash coop Hessen und der cash coop Initiativgruppe Berlin-Brandenburg, Berlin: fsj 1994. – Marita Haibach, Fundraising. Spenden, Sponsoring, Stiftungen, Frankfurt/Main – New York: Campus ²1994 u.a. Aufl.

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Schlagwörter

  • Politische Erwachsenenbildung, Außerschulische Jugendbildung, Otto-Suhr-Institut, Freie Universität Berlin
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