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Hans-Walter Schmuhl (Bielefeld) über "Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik im Spannungsfeld von Wissenschaft und Politik, 1927–1945"

25.04.2022 | 18:00 c.t. - 19:45

Im Rahmen des vom Projekt "Geschichte der Ihnestraße 22" ausgerichteten OFFENEN HÖRSAALS "Eugenik – Entmenschlichung – Erinnerung" berichtet Hans-Walter Schmuhl (Universität Bielefeld) über "Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik im Spannungsfeld von Wissenschaft und Politik, 1927–1945". Das KWI für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik hatte von 1927 bis 1945 seinen Sitz in der Ihnestraße 22 (heute OSI). Von seiner Gründung in der Weimarer Republik bis zu seiner Auflösung nach dem Zweiten Weltkrieg galt es als die führende Forschungseinrichtung in seinem Feld nicht nur in Deutschland – auch im weltweiten Maßstab genoss es einen exzellenten Ruf. Es folgte einer – aus Sicht von Zeitgenoss:innen – neuen, zukunftsweisenden humangenetischen Konzeption und entwickelte eine ganze Reihe innovativer Methoden erbbiologischer Forschung. Zugleich verstand es sich von Anfang an als Impulsgeber für die staatliche Bevölkerungs-, Sozial- und Gesundheitspolitik, stellte sich 1933 bereitwillig in den Dienst der braunen Machthaber und war tief verstrickt in die Staatsverbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands. Der Vortrag gibt einen Überblick zur Geschichte des Instituts, wobei das besondere Augenmerk auf den Grenzüberschreitungen liegen soll, die mit der politischen Umsetzung biowissenschaftlicher Forschung verbunden waren. Mehr Informationen finden Sie hier.

Hans-Walter Schmuhl ist außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte an der Universität Bielefeld, selbstständiger Historiker. Forschungsschwerpunkte: Geschichte des Nationalsozialismus, Medizin- und Wissenschaftsgeschichte, Diakoniegeschichte. Publikation: Rassenforschung an Kaiser-Wilhelm-Instituten vor und nach 1933, Göttingen 2003 (Herausgeber); Grenzüberschreitungen. Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik, 1927–1945, Göttingen 2005.

Zeit & Ort

25.04.2022 | 18:00 c.t. - 19:45

Fachbereich Rechtswissenschaft, Hörsaal 1, Van't-Hoff-Straße 8, 14195 Berlin-Dahlem (U Thielplatz, mit Aufzug).
Der Hörsaal ist barrierefrei zugänglich.

Weitere Informationen

Anmeldungen bitte an ihne22@polsoz.fu-berlin.de

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