Neue Publikation: Affective Dynamics in #MyBodyMyChoice Memetic Performances on TikTok
Im Rahmen des Special Issues „Public Emotions and the Affective Forces of Social Activism“ des Journals Javnost – The Public ist ein neuer Beitrag von Margreth Lünenborg und Annabella Backes erschienen.
News vom 07.07.2025
Wie prägt die virale, algorithmisch gesteuerte Struktur von TikTok die affektive Intensität feministischer Proteste? Welche emotionalen Ausdrucksformen und Strategien nutzen Content-Creator:innen in ihren Beiträgen – und wie formt die Plattform diese? Und nicht zuletzt: Welche Formen digitalen feministischen Aktivismus werden durch solche affektiven Dynamiken besonders sichtbar gemacht oder privilegiert? Diesen Fragen geht der Artikel „Affective Dynamics in #MyBodyMyChoice Memetic Performances on TikTok: Between Feminist Killjoys and Happy Feminism” nach.
Ausgangspunkt ist ein doppelter Wendepunkt im globalen Diskurs zu Reproduktionsrechten: das Kippen von Roe v. Wade durch den Supreme Court in den USA und die Aufhebung des §219a in Deutschland am selben Tag – dem 24. Juni 2022. Vor diesem Hintergrund analysiert der Beitrag TikTok als Ort affektiver, feministischer Mobilisierung.
Im Zentrum der Untersuchung steht die #MyBodyMyChoice-Challenge bzw. der Kleiderbügel-Trend – wie sie auch genannt wurde – dessen memetische Performances die Autorinnen anhand einer affekttheoretisch informierten Bewegtbildtypenanalyse untersuchen. Die Ergebnisse zeigen affektive Register der Wut, des Schocks, der Unterstützung und der Freude, die TikTok-Nutzer:innen mobilisieren – jedoch oft nur kurzlebig, regional beschränkt und innerhalb der kommerzialisierten Logiken der Plattform. Die unterschiedlichen Typen memetischer Performances diskutiert der Beitrag dann als Spannungsverhältnisse zwischen „happy“ und „killjoy feminism“ und beleuchtet damit sowohl die Potenziale als auch die Grenzen feministischer Mobilisierung auf TikTok.
Der Artikel ist frei zugänglich unter: https://doi.org/10.1080/13183222.2025.2502712