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Prof. Dr. Hermann Haarmann a. D.

Haarmann_Homepage

Arbeitsstelle Kommunikationsgeschichte und Medienkulturen

Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft

Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften

Professor

Adresse
Garystr. 55
Raum NEU: Ab 1.10.2015 Raum 206 OEI
14195 Berlin
Sekretariat
ikk@zedat.fu-berlin.de
Telefon
+49.30.838-57859
Fax
+49.30. 838-4-57859
Homepage

Sprechstunde


Professor Dr. Hermann Haarmann wurde vom Präsidium der FU für ein weiteres Jahr (bis zum 31. März 2019) als Seniorprofessor für das Fachgebiet „Kommunikationsgeschichte und Medienkulturen“ an das Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft eingeladen. Herr Haarmann hat die Einladung mit großer Freude angenommen.

Studium der Germanistik, Theaterwissenschaft und Publizistik in Münster und Berlin, Promotion 1974 an der Freien Universität Berlin, 1989 Habilitation an der Universität GHS Essen. 1990 Berufung an die FU Berlin auf eine Professur für Kommunikationsgeschichte mit dem Schwerpunkt Exil: Direktor des Instituts für Kommunikationsgeschichte und angewandte Kulturwissenschaften (IKK) am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften der FU Berlin. Seit 1996 zusätzliche Professur für "Kulturtheorie der Moderne" am Institut für Kultur- und Medienmanagement (IKM) der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin, mit dem Wechsel des IKM an den Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften der FU Berlin (2004) dessen Stellvertretender Direktor.

Seit 1997 Mitglied im Graduiertenkolleg „Körperinszenierungen“ am FB Philosophie und Geisteswissenschaften der FU Berlin, 1999–2001 Geschäftsführender Direktor des Instituts für Publizistik- und Kommunikationswissenschaften der FU Berlin, Studien- bzw. Forschungsdekan des FB Politik- und Sozialwissenschaften der FU Berlin (bis 2005), 2001 Gründer und Herausgeber der Schriftenreihe akte exil.

WS 2014/15

  • 28511 Seminar: Publizistisches Engagement: Heinrich Böll
  • 28609 S/ÜS (Seminar/Überblicksseminar): Debatten zur Kultur- und Medientheorie
  • 28852 Hauptseminar (Master): Zur Theorie und Praxis der Geselligkeit: Die Salonkultur im Berlin des 19. Jhds.
  • 28853 Hauptseminar (Master): Metro-Goldwyn-Mezhrabpom. Filmexil in Hollywood und Moskau 1933-1945

SS 2014

  • 28512 Seminar: Einführung in die Exilpublizistik: Die Familie Mann
  • 28601 Vertiefungsseminar: Politische Kommunikation - Faschismustheorien im Exil
  • 28604 S/ÜS (Seminar/Überblicksseminar): Debatten zur Kultur- und Medientheorie

WS 2013/14

SS 2013

WS 2012/13

Der Forschungsschwerpunkt der Arbeitsstelle Kommunikationsgeschichte/Medienkulturen - speziell von Prof. Dr. Haarmann - widmet sich der theoretisch-historischen Fundierung des Verhältnisses von Medien (Kommunikation) und Gesellschaft. Das Lehr- und Forschungsinteresse reicht von der klassischen Publizistik- und Kommunikationsgeschichte (Formen und Formate öffentlicher Kommunikation seit dem 18. Jahrhundert) bis hin zu moder¬nen Kommunikations- und Medientheorien. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Beziehungsgeflecht zwischen Kommunikation und Kultur – auch und im Hinblick auf ihre gesellschaftlichen Implikationen.

Zusätzliches Profil besteht in der Beschäftigung mit Exil und Exilpublizistik der Jahre 1933 bis 1945 (von 2000 bis 2007 erschien die Schriftenreihe akte exil, die sich zum Ziel gesetzt hat, unbekanntes Archivmaterial zugänglich zu machen. Für 2018 ist die Wiederbelebung als akte exil. neue folge im Wallstein Verlag geplant); Forschungen und Veröffentlichungen zu Drama und Theater der Neuzeit, zur Kulturtheorie der Moderne. Editionen und Ausstellungen zur Kulturgeschichte der Weimarer Republik, der Exilpublizistik, zum Kulturjournalismus und zu den klassischen Medien, wie Theater, Photographie, Film und Fernsehen. In 2013 wurde die Schriftenreihe kommunikation & kultur gegründet, in der inzwischen 6 Bände erschienen sind.

Aktuelles Projekt

Dokumentation einer Freundschaft im Exil.
Der unveröffentlichte Briefwechsel zwischen Hermann Borchardt und George Grosz

Gefördert von der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur mit Unterstützung der Freien Universität Berlin und der Stiftung Preußische Seehandlung - Laufzeit: 1. März 2016 bis 28. Februar 2018


Gegenstand dieses Forschungs- und Editionsprojekts ist die Korrespondenz zwischen Hermann Borchardt und George Grosz, zwischen einem noch bis heute weithin unbekannten Schriftsteller und seinem engsten Freund, einem der berühmtesten deutschen Maler und Graphiker des letzten Jahrhunderts. Beide müssen Deutschland 1933 verlassen: Grosz emigriert ohne Umweg nach New York, Borchardt zunächst nach Frankreich, dann in die Sowjetunion, von dort zurück nach Deutschland, wo er bald als Remigrant festgenommen und in den Konzentrationslagern Esterwegen und Dachau inhaftiert wird, bis man ihn schließlich, mit Grosz‘ Hilfe, in die USA ausreisen lässt.

Der bislang zum größten Teil noch unveröffentlichte Briefwechsel, der sich über ein knappes Vierteljahrhundert erstreckt, von 1927 bis zu Borchardts Tod 1951, gehört zu den beeindruckendsten Zeugnissen des deutschen Exils. Ob seines Umfangs und seiner Dichte kann er als eine kontinuierliche Geschichte dieser Epoche in Originaldokumenten gelesen werden; auch ein Dokument nicht nur einer unverbrüchlichen Freundschaft in höchst unfreundlichen Zeiten, sondern der Lebenswege zweier Künstler, deren Flucht vor dem Nationalsozialismus zugleich eine Abkehr von ihrer als letztlich gescheitert angesehenen Arbeit in der Weimarer Republik bedeutet. In ihren überaus scharfsichtigen Beobachtungen, die sie sich in ihren Briefen vertraulich mitteilen, nehmen sie auf politische Befindlichkeiten keine Rücksicht. In oftmals sarkastischem, bisweilen spöttischem Ton bringen sie indes manches weit vorausschauende Urteil über ihre Epoche hervor: sei es über den Nationalsozialismus und Faschismus, den Stalinschen Sozialismus, die Illusionen der deutschen Emigranten oder das sogenannte bessere Deutschland, an das Borchardt und Grosz längst nicht mehr glauben mögen. Ihre Enttäuschung über die Katastrophengeschichte, die sich um sie herum ereignet, betrifft nicht zuletzt auch ihre Rolle als Künstler, die sie im Exil neu zu bestimmen suchen. Wobei das von Grosz in polemischem Gegensatz zum untergehenden Europa schwärmerisch besungene Amerika, das ihnen beiden schließlich das Leben rettet, insbesondere Borchardt ziemlich fremd bleibt.

Ziel der Forschungsarbeit ist die vollständige Edition dieses Briefwechsels mit umfangreichem Apparat, der neben einem detaillierten wissenschaftlichen Kommentar und einem großen erläuternden Essay auch unmittelbar dazugehörige Briefe von bzw. an dritte Personen sowie Borchardts Aufzeichnungen über seine Arbeit in der Sowjetunion und seine Haft im Konzentrationslager umfassen soll.

Wiss. Mitarbeiter: Dr. Christoph Hesse

Projekt (abgeschlossen):

  • „Dear Bertie!“ Briefe an Bertolt Brecht im Exil 1933 - 1948, hrsg. von Hermann Haarmann, histor. krit. bearb. von Christoph Hesse. Geplant sind 3 Bände, Erscheinung: Frühjahr 2013. Forschungsprojekt (Leitung: Prof. Haarmann), finanziert durch die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, die Stiftung Preußische Seehandlung und die Wall AG (Finanzierung 2005-2007: Fritz Thyssen Stiftung). Wiss. Mitarbeiter: Dr. Christoph Hesse

Ausgewählte Publikationen:

  • Erwin Piscator, Berliner Ausgabe, hrsg. von Hermann Haarmann: E.P., Die Briefe, hrsg. von Peter Diezel, Berlin 2005 ff. (3 Bände)
  • Schriftenreihe akte exil, Berlin 2000 – 2007 (10 Bände).
  • Hermann Haarmann, Ingrid Peckskamp-Lürßen (Hrsg.): Mit der Kamera in die Welt. Richard Fleischhut (1881-1951) Photograph, Bönen 2005.
  • Hermann Haarmann (unter Mitarbeit von Andrea Klein): Pleite glotzt euch an. Restlos. Satire in der Publizistik der Weimarer Republik. Ein Handbuch. Opladen: Westdeutscher Verlag 1999.

Soeben erschienen:

Le Regard du Siècle. Claude Lanzmann zum 90. Geburtstag, in: kommunikation & kultur, hrsg. von Hermann Haarmann u. Falko Schmieder, Bd. 10, hrsg. von Susanne Zepp, Baden-Baden (Tectum Verlag - ein Verlag der Nomos Verlagsgesellschaft) 2017.

Anne Hartmann: „Ich kam, ich sah, ich werde schreiben“. Lion Feuchtwanger in Moskau 1937, in: akte exil. neue folge, hrsg. von Hermann Haarmann, Bd. 1, Göttingen (Wallstein Verlag) 2017.

Hier geht es zu virtuellen Bibliothek

siehe: http://ikk.userpage.fu-berlin.de/literatur/index.php

sowie zu weiteren Veröffentlichungen und Beiträgen:

http://ikk.userpage.fu-berlin.de/aufsaetze/

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