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Hermann Borchardt Werkedition: Auftaktband mit den autobiographischen Schriften erschienen

Der erste von fünf Bänden der Werke Hermann Borchardts.

Der erste von fünf Bänden der Werke Hermann Borchardts.

Porträt Hermann Borchardts aus seinem Reisepass, mit dem er 1933 nach Frankreich flüchtete. (Nachlass Hermann Borchardt, Deutsches Exilarchiv 1933-1945, Frankfurt am Main)

Porträt Hermann Borchardts aus seinem Reisepass, mit dem er 1933 nach Frankreich flüchtete. (Nachlass Hermann Borchardt, Deutsches Exilarchiv 1933-1945, Frankfurt am Main)

Mit den „Autobiographischen Schriften“ ist im Göttinger Wallstein Verlag der erste von fünf Bänden der Werke des Schriftstellers und Philosophen Hermann Borchardt (1888–1951) erschienen.

News vom 29.03.2021

Auf semi-fiktionale Weise beschreibt Borchardt seine Kindheit im Berlin Kaiser Wilhelms II., schildert die katastrophalen Verhältnisse in Stalins Sowjetunion anhand seiner Erfahrungen im Minsker Exil und legt Zeugnis ab von dem, was ihm ein Jahr lang in den deutschen Konzentrationslagern Esterwegen, Sachsenhausen und Dachau widerfuhr.

Die von Hermann Haarmann, Christoph Hesse und Lukas Laier herausgegebene Werkausgabe will Hermann Borchardt 70 Jahre nach dessen Tod im amerikanischen Exil die Aufmerksamkeit verschaffen, die ihm gebührt. Bislang stand er im Schatten der großen Schriftsteller des deutschen Exils. Bertolt Brecht lieferte er die Vorlage zur „Heiligen Johanna der Schlachthöfe“ (1931), Ernst Toller die zu „Pastor Hall“ (1939). Die meisten von Borchardts Texten werden in dieser Edition zum ersten Mal überhaupt publiziert. Im Abstand von je einem Jahr sollen ab jetzt die Bände mit Borchardts Dramen, seinem nachgelassenen Roman „Geschichte einer Edelfrau“, seinen politischen Schriften sowie seinem philosophischen Vermächtnis „Traktat über die Unsterblichkeit“ erscheinen.

Die Edition wird seit zwei Jahren von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert. Zur großen Freude der Herausgeber hat die Stiftung die Förderung zum April um ein weiteres Jahr verlängert.

Die zahlreichen Werke Hermann Borchardts entdeckten die Herausgeber während der Arbeit an der 2019 ebenfalls bei Wallstein erschienenen Edition der Korrespondenz von Borchardt und seinem engen Freund George Grosz, dem berühmten Karikaturisten und Maler. Der Nachlass Hermann Borchardts liegt zum einen Teil im Deutschen Exilarchiv 1933–1945 in Frankfurt am Main, zum anderen in der Rubinstein Library der Duke University in den USA.

 

Hermann Borchardt, Autobiographische Schriften. Werke, Bd.1, hrsg. von Hermann Haarmann, Christoph Hesse und Lukas Laier, Göttingen 2021, 359 S.

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