Narrative Management for Peace through Dialogue (#NAMA4PD): Nutzung digitaler Medien und Umgang mit Desinformation im Senegal (2023 - 2025)
Arbeitsstelle Mediennutzung
Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften
Das Projekt wird durch eine Zuwendung der Bayerischen Staatskanzlei gefördert.
Narrative Management for Peace through Dialogue (#NAMA4PD): Nutzung digitaler Medien und Umgang mit Desinformation im Senegal (2023 - 2025)
Hierbei handelt es sich um ein Teilprojekt im Rahmen eines von der OTH Regensburg koordinierten und gemeinsam mit der NGO Project Lighthouse Africa durchgeführten Verbundprojekts, das von der Bayerischen Staatskanzlei im Rahmen ihrer Entwicklungszusammenarbeit mit dem Senegal gefördert wird. Lokaler Projektpartner ist die Organisation Action Humaine pour le Devéloppement Intégré au Sénégal (AHDIS). Gegenstand des Verbundprojekts ist die Entwicklung und Umsetzung eines netzwerkbasierten und Sektor-übergreifenden Ansatzes zur Bekämpfung von Desinformation als Schlüssel zur Friedenssicherung im Senegal und angrenzenden Regionen. Dieses Verbundprojekt ist Teil eines größeren Zusammenhangs an Aktivitäten verschiedener Partner, die sich mit der sich seit Jahren verschlechternden Sicherheitslage im westafrikanischen Sahel beschäftigen. Verschiedene Akteure in der Region, zu denen islamistische Terrorgruppen, aber auch fremde Regierungen wie die Russlands gehören, destabilisieren die Region nicht nur mit bewaffneten Söldnern, sondern auch mit Propaganda- und Desinformationskampagnen. Um diesen Entwicklungen zu begegnen, sollen in der Bevölkerung in Westafrika Resilienzstrukturen zur effektiven Abwehr von Propaganda und Desinformationskampagnen aufgebaut werden. Nach Abschluss eines Vorgängerprojekts (2022/23) soll die aktuelle Projektmaßnahme den Aufbau von Akteursnetzwerken verstetigen, Daten zu Verbreitung und Nutzung von Desinformation durch die lokale Bevölkerung analysieren und Trainings- und Infrastrukturmaßnahmen zur Stärkung der Resilienz gegen Desinformation entwickeln.
Projektgegenstand:
Das Teilprojekt der FU Berlin entwickelt für das Projekt ein Datenerhebungs- und ein Evaluationsmodell, das es im Projektverlauf erlauben soll, sowohl die für den Projekterfolg nötigen Daten (zu soziopolitischem Kontext, Mediennutzung, relevanten Themen) zu erheben als auch den Projekterfolg – etwa durch einen messbaren Rückgang von Desinformation in den Kommunikationsnetzwerken vor Ort oder durch konfliktsensitive Diskursformen – messen zu können. Hierzu werden sowohl qualitative als auch quantitative Datenerhebungen konzipiert.
Um detailliertes Wissen zu Ansatzpunkten für Interventionen und Trainingsmaßnahmen zu erhalten, werden mit quantitativen und qualitativen Methoden Daten zu aktuellen Diskursen in den Projektregionen erhoben. Dabei werden Social-Media-Analysen, Befragungen und qualitative und standardisierte Inhaltsanalysen von Medieninhalten durchgeführt. Die Daten erlauben im weiteren Projektverlauf eine zielgenaue Erarbeitung von Gegenmaßnahmen gegen Desinformation.
In Workshops vor Ort werden, basierend auf aktuellen Methoden der Medienbildung und Journalismus-Ausbildung sowie auf der Grundlage der zuvor erhobenen Daten, gemeinsam mit regionalen Stakeholdern und Expert:innen ein an die regionalen Herausforderungen, vorhandene Kompetenzen und Informationsbedürfnisse der Bevölkerung angepasstes Trainingskonzept erarbeitet werden. Hierzu kooperiert das Projekt mit lokalen Journalismusexpert:innen und lokalen Partnern.
Das partizipativ erarbeitete Trainingskonzept wird in einem ausgewählten Projektort beispielhaft angewendet. Hierbei sollen ausgewählte Trainer unter Supervision von Experten aus dem Projektteam beispielhaft in ihrer Community Bürger-Trainings durchführen, durch welche die Menschen in der Region lernen sollen, für sie relevante Informationen zu sammeln, aufzubereiten und zu teilen, um desinformierenden Narrativen eine sichere Informationsumgebung entgegenzustellen. Hierbei soll vermittelt werden, welche Motive hinter Propaganda-Narrativen stecken, wie sie erkannt und wie ihnen begegnet werden kann. Die Erfahrungen des Tests werden durch das Projektteam der FU Berlin einer ausführlichen Analyseunterzogen, um das Trainingskonzept, die Abläufe und eingesetzten Trainingsmaterialien beurteilen und anpassen zu können. Ergebnis soll ein bereits geprüftes Trainingsprogramm sein, dass in den Projektregionen und darüber hinaus einsatzfähig ist.
Ansprechpartner:
Chadidjatu Faye (wissenschaftliche Mitarbeiterin)