Strategische Kommunikation in der Politik und das Politische in der strategischen Kommunikation
Tagung vom 30. Oktober bis 1. November 2024 in Berlin
Gefördert aus Mitteln der Freien Universität Berlin zur Internationalisierung
Die Fachgruppe „Public Relations und Organisationskommunikation“ der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) veranstaltet vom 30.10.-01.11.2024 die Jahrestagung zum Thema Strategische Kommunikation in der Politik und das Politische in der strategischen Kommunikation.
- Den vollständigen Call for Papers finden Sie hier.
- Der Link zur Anmeldung (Conference Tool) finden Sie hier. (Anmeldungsfrist: 18.10.2024)
- Informationen zu Anreise und Unterkünften finden Sie hier.
- Das Programm zur Tagung finden Sie hier.
Strategische Kommunikation hat in ihren Versuchen, Akzeptanz für organisationale Praktiken und Entscheidungen herzustellen (Sandhu, 2019), grundlegend an der gesellschaftlichen Konstruktion einer legitimen sozialen und politischen Ordnung teil. Diese Ordnung ist Gegenstand kontinuierlicher und konflikthafter Aushandlungsprozesse. Sie beruht unweigerlich auf ungleichen Machtkonstellationen und Ausschlüssen von alternativen Gesellschaftsentwürfen, Themen, Meinungen, Praktiken und Personen (-gruppen) (Laclau & Mouffe, 1991; Marchart, 2013). Strategische Kommunikation, die als Organisationskommunikation PR, Marketing und Werbung umfasst, lässt sich somit nicht als neutrale Vermittlung der Positionen von Organisationen innerhalb eines jeweils schon vorausgesetzten politischen Rahmens auffassen. Dies gilt für die strategische Kommunikation politischer Akteure, aber eben auch für die Kommunikation vordergründig nicht-politischer Organisationen und Entitäten.
Angesichts der akuten Krisenphänomene (Bourne et al., 2022) wie dem Klimanotstand, der Expansion sozialer Ungleichheiten sowie einer globalen Migrationskrise (vgl. zum inneren Zusammenhang dieser Krisen Latour, 2018) erhält die Reflexion des politischen Charakters strategischer Kommunikation besondere Dringlichkeit. Vermeintlich apolitische, sich neutral ausweisende – etwa ‚neoliberale‘ (Biebricher, 2021) oder ‚technologische‘ (vgl. August, 2021) – Konzeptionen von Gesellschaft, Organisationen und strategischer Kommunikation erscheinen im Licht der genannten Krisen zunehmend fragwürdig. So müssen sich nicht nur politische Akteure, sondern auch Wirtschaftsunternehmen zu ihrem Anteil an der zugespitzten globalen Lage sowie möglichen Lösungsstrategien kritisch befragen lassen. Gleichzeitig nehmen viele Unternehmen zunehmend eine explizit politische Rolle ein (z. B. mittels PCSR, Corporate Social Advocacy und Corporate Political Activism). Während die Befassung mit dem Politischen jenseits politischer Institutionen in benachbarten Feldern wie Politikwissenschaft oder Sozialtheorie längst erfolgt ist (Bröckling & Feustel, 2010), findet der systematische Einbezug des Politischen als maßgeblichem Interpretationsrahmen zum Verständnis und zur normativen Beurteilung strategischer Kommunikation von „nicht-politischen“ Organisationen in der Forschung zur PR und Organisationskommunikation dagegen bislang erst in Ansätzen statt.
Im Rahmen der Tagung sollen daher sowohl strategische Kommunikation in der ‚Politik‘ als formalisiertem Institutionengefüge als auch ‚das Politische‘ der strategischen Kommunikation – das der Tatsache Rechnung trägt, dass sämtliche sozialen Felder in letzter Instanz auf Macht und Konflikt basieren (Mouffe, 2007) – thematisiert werden. Die Tagung verfolgt also zwei einander ergänzende Ziele:
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Politisches: Zum einen lädt sie dazu ein, den politischen Charakter strategischer Kommunikation gerade auch in tendenziell als eher politikfern erachteten Bereichen wie der Wirtschaft in den Blick zu nehmen und damit der (durchaus auch problematischen) gesellschaftlichen Relevanz strategischer Kommunikation gerecht zu werden.
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Politik: Zum anderen will sie die Erforschung von strategischer Kommunikation auch im Kontext institutionalisierter Politik nachhaltig stimulieren und den vorhandenen Wissenskorpus auszubauen und zu revidieren helfen.
Verantwortliche des Instititut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der FU Berlin
Fachgruppensprecher:innen DGPuK
- Sophia Charlotte Volk, Zürich
- Benno Viererbl, Mainz
Ort und Zeitrahmen
Die Tagung wird am Mittwoch, 30. Oktober 2024, um 19:00 Uhr mit einem Get-Together beginnen und am Freitag, 1. November 2024, gegen 13:00 Uhr enden.
Bei Rückfragen ist das Organisationsteam per E-Mail unter prok2024@PolSoz.FU-Berlin.de zu erreichen.