Zur Entstehung des Fellowships
Nach der Wende im November 1989 und der Auflösung der Sowjetunion im Dezember 1991 bekam Europa ein neues Gesicht. Für die darauf folgende europäische Einigung, insbesondere für die Annäherung zwischen Ost- und Westeuropa, mussten die Journalistinnen und Journalisten mit der erforderlichen Sachkenntnis über ihre Nachbarländer berichten können, internationale Kontakte besitzen und sich in die Denkweisen anderer Kulturen einfühlen können. Die Voraussetzungen hierfür zu schaffen, ist Anliegen der Europäischen Journalisten-Fellowships, so Professor Stefan Russ-Mohl, Gründer des Fellowships.
Es ist außerdem Ziel des Programms, Wissenschaft öffentlich und ihre Methoden und Ergebnisse für den Journalismus nutzbar zu machen sowie einen innereuropäischen Wissenstransfer anzuregen.
In den Jahren von 1999 bis heute erhielten und erhalten noch immer mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten aus 31 Nationen mit Hilfe eines Stipendiums die Möglichkeit, im Rahmen der Europäischen Journalisten-Fellowships einen Rechercheaufenthalt in Berlin zu verbringen. Angesehene Medienhäuser haben ihre Journalisten für das EJF-Programm freigestellt. Über die Jahre ist ein dichtes Journalisten-Netzwerk in Europa entstanden. Die Teilnehmer verfügen nun über einen geschärften Blick für andere Standpunkte und Sichtweisen vor dem Hintergrund verschiedener Kulturen und haben sich zu „Deutschlandkennern“ entwickelt, die in ihren Heimatländern kompetent über Deutschland berichten können. In summa sind die Europäischen Journalisten-Fellowships eine Investition in publizistische Qualität und ein Beitrag zur europäischen Integration.