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Masterstudiengang

Die Einrichtung des Master-Studiengangs am Institut für PuK in der studentischen Kritik

 

09/2008: Master eingerichtet

Der Master ist nunmehr eingerichtet und umfassend beworben worden.

Zur Aktualisierung der Infos: Es werden 50 Master-Studienplätze angeboten und damit mehr, als wir zunächst gedacht haben.

Wieviele Menschen sich auf diese Plätze beworben haben und wievielen ein Zugang verwehrt bleibt, werden wir in Herbst ergänzen können.

 

02/2008: ini-info "Master (and Servant?)"                                                                

Nach jahrelangem Hin und Her ist es jetzt endlich soweit: Das Rechtsamt der Freien Universität hat den Entwurf der Master-Studienordnung für die PuK genehmigt. Nun muss er nur noch im Instituts- und Fachbereichsrat abgenickt werden und dann ist der historische Tag gekommen:

Wir sind Bologna (-integriert)!

Was so lange währt, sollte ja eigentlich auch gut sein. Vor allem wenn dieser Master für viele PuK-Studierende eine echte Option nach dem Erwerb des Bachelors ist. Doch leider war die lange Wartezeit nicht einer intensiven inhaltlichen und organisatorischen Auseinandersetzung geschuldet. Vielmehr wurde das aktuelle Masterkonzept in einem Zeitraum von gerade einmal vier Wochen zusammengezimmert und zwar auf Grund einer Weisung des Präsidialamtes, noch im Jahr 2008 ein PuK-Master installiert haben zu müssen. Dass das Ergebnis nun an allen Ecken und Enden quietscht, ist kaum verwunderlich. Ebenso, dass die künstliche Zeitverknappung wieder einmal als Argu-ment herhält, Interessen der Studierenden den Interessen der Lehrenden unterzuordnen. Trotz intensiver Mitarbeit einiger BA-Studierender in der Master-Kommission ist gerade einmal gelungen, marginale Änderungen durchzusetzen.

Zu den harten Fakten: Der Master „Medien und politische Kommunikation“ wird ein konsekutiver, forschungsorientierter Master-Studiengang mit einer Regelstudienzeit von 4 Semestern (2 Jahren) sein. Es wird insgesamt sechs Module zu je 15 Leistungspunkten geben, die wie folgt absolviert werden sollen:

 

Schon an diesem „exemplarischen“ Studienverlaufsplan werden grundlegende Probleme der neuen Studienordnung deutlich:

Es gibt keine Spezialisierungsmöglichkeiten, da jegliche Wahlmodule fehlen!

Ursprünglich war angedacht statt einem einzigen Modul „Politischer Journalismus“ zwei Wahlpflichtmodule „Politischer Journalismus 1“ und „Politischer Journalismus 2“ anzubie-ten. Dabei sollte eines eher wissenschaftstheoretisch und das andere eher forschungs-orientiert ausgerichtet sein. Zudem war noch ein weiteres Modul „Visuelle Kommunikation“ geplant. Zwischen diesen drei Modulen hätten Studierende wählen können. Eine Spezialisierung des Studiums im Sinne eigener Interessen und Zukunftsvorstellungen wäre auf diese Weise möglich gewesen.

Dieses Vorhaben wurde von den Lehrenden letzten Endes mit dem (mittlerweile üblichen) Hinweis auf den andauernden Lehrkräftemangel aufgeben. Als Alternative wurde den studentischen TeilnehmerInnen der Kommi-ssion ein binnenpluralistisches Modul zugesagt. Dieses Versprechen wurde auch in der Master-Studienordnung verankert, jedoch mittels einer sehr schwammigen bzw. sehr offenen Modulbeschreibung. Mit einer Erweiterung des Kursangebotes innerhalb des Moduls ist also vorerst eher nicht zu rechnen, da sich ja der Lehrkräftemangel schon in der Vergangenheit als „Totschlagargument“ bewährt hat.

Eng verknüpft mit diesem Argument ist auch unser zweiter Kritikpunkt bezüglich des strukturellen Aufbaus des Masters, denn:

Der Studiengang ist unflexibel, es gibt keine reale Möglichkeit die Reihenfolge der Module zu ändern!

Wie oben am Studienverlaufsplan ersicht-lich, ist es kaum möglich die Modulreihen-folge zu ändern. Die beiden zweisemestrigen Module sind ineinander verschränkt, müssen also in der vorgegebenen Reihenfolge absolviert werden. Dadurch ist der empfohlene Auslandsaufenthalt nur im dritten Semester, also kurz vor der Masterarbeit, möglich. Ansonsten müsste mindestens ein Jahr wiederholt werden, um ein zweisemestriges Modul vollständig abzu-schließen.

Auch die Reihenfolge der anderen Module wird kaum zu ändern sein, weil diese erfah-rungsgemäß nur in den jeweiligen Semestern angeboten werden. Die Lehrenden sind der Meinung, dass nur diese Abfolge didaktisch sinnvoll sei. Zudem gäbe es ja auch noch Verpflichtungen der entsprechenden Lehrkräfte im BA-Betrieb.

Ein weiteres Problem ist dann grundsätzlicher Natur:

Es gibt zu wenig Plätze!

Einmal im Jahr werden lediglich zwischen 30-35 Studierende die Möglichkeit haben, den PuK-Master anzufangen. Nur ein marginaler Anteil der Studierenden, die den Bachelor am Berliner Institut für PuK gemacht haben und machen werden, haben die Möglichkeit ihren Master hier anzu-schließen.

Allein an der FU beginnen in jedem Wintersemester 75 Studierende das PuK-Studium als BA-Kernfach. Und trotz der vorliegenden hohen Abbrecherzahlen beenden es weit mehr als 35 AbsolventInnen pro Jahr, die dann mit BewerberInnen anderer Hochschulen in Konkurrenz treten. Das Auswahlverfahren sieht vor, 85% der Plätze nach der BA-Abschlussnote zu vergeben. Inwieweit die Noten nach der recht chaotischen Einführung und Umsetzung der Bachelor-Studiengänge irgendwie vergleichbar sind, ist ebenso wie beim NC-Verfahren eher frag-lich. Die nicht genauer geregelten persönlichen Auswahlgespräche, über die die restlichen 15% der Plätze verteilt werden, scheinen auch keine bessere Alternative zu sein. Bei ihnen ist nämlich unklar, ob diese Plätze bei vorgeblich schlechtem Abschneiden aller KandidatInnen überhaupt vergeben werden müssen. Wir fordern einen offenen Zugang zu Bildung, also einenfreien Masterzugang für alle!

Neben den oben ausgeführten organisato-rischen Mängeln ist das Master-Konzept vor allem in seiner inhaltlichen Gestaltung zu kritisieren.

Allein der Name des Studiengangs „Medien und politische Kommunikation“ ist derart of-fen angelegt, dass, wie dann am Studienverlaufsplan ersichtlich, alle derzeit besetzten Stellen des Instituts an der Lehre teilhaben werden und jene umso mehr, deren Arbeits-bereich besser besetzt ist. Eine klare wissenschaftliche Ausrichtung, wie einem Masterprinzip eigentlich innewohnt, ist nicht erkennbar. Ein Lehr- und Forschungsprofil hat das Institut auf Grund der jahrelang verschleppten Besetzung der vakanten Stellen einbüßen müssen. Dennoch sollte ein Master nicht nur nach Erwägungen bürokratischer Machbarkeit konzipiert werden. 

Der Master „Politische Kommunikation“, der sich mit  „Bedeutung von demographischem Wandel, Globalisierung und Medieninnova-tion für die politische Kommunikation“ (Zitat aus der Master-Studienordnung) auseinan-der setzen soll, setzt seinen Schwerpunkt vor allem auf empirische Kommunikationsforschung. Unklar ist, inwieweit politikwissenschaftliche Methoden und Themen überhaupt behandelt werden.

Aufschluss gibt hier die Vorgehensweise der Master-Kommission bei dem „Nicht-Medien“-Thema Gender. Dieser Aspekt ist nach Vorgabe des Präsidiums explizit in die Studienordnung zu verankern und sollte am Anfang der Planungen auch stärker eingebunden werden. Am Ende blieb es nur noch bei dem müden Lippenbekenntnis, dass „Fähigkeiten zur Analyse von Geschlechterverhältnissen sowie geschlechtsspezifischen Implikationen und Medienstereotypen in der politischen Kommunikation“ erlernt werden sollen. Auf studentische Einwände gegen diese unkonkrete Setzung wurde der Modulbeschreibung “Politisches Kommunikationsmanagement und Public Affairs“ der Passus beigefügt, dass in diesem Modul „Geschlechterrollen [...] problematisiert“ werden.  Diese unklar formulierte Verankerung in nur einem Modul ist eindeutig zu wenig und kann zudem als Einladung an die anderen Module verstanden werden, das Thema Gender ganz auszuschließen.

Fazit

Vielleicht ist dieser Master irgendwie studierbar. Womöglich kann er „Studentinnen und Studenten auf eine wissenschaftliche Lauf-bahn in der universitären und außeruniversitären Forschung sowie auf Führungstätig-keiten in den Organisationen und Feldern politischer Kommunikation“ (Zitat Studienordnung) vorbereiten. Doch mit wie vielen Kompromissen…?

Nur weil es den Lehrenden jahrelang nicht gelungen ist, einen ordentlichen Master-Entwurf zu entwickeln, wollen wir dieses eine Konzept nicht einfach hinnehmen.

Das ist nicht der Master, den wir Studierende wollen!

Die studentischen TeilnehmerInnen der Master-Kommission und die FSI PuK 

01/2007: Master für WiSe 2007/2008 abgeblasen...

Am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft werden in diesem Semester die ersten Bachelors ihren Abschluss erhalten. Nach drei Jahren bzw. sechs Semestern geht es nach der offiziellen Entlassungsfeier in die Arbeitswelt. Erfahrungswerte, wie ein PuK-Bachelor dort ankommt gibt es noch nicht. Aber da wäre ja auch noch die Möglichkeit, einen Master dranzuhängen…

In Lankwitz ist für die BA-AbsolventInnen aber definitiv erstmal Schluss: Einen Masterstudiengang wird es hier vorerst nicht geben. Seit geraumer Zeit diskutieren Lehrkommission und Institutsrat dieses Thema, als optimistischer möglicher Zeitpunkt für die Einführung eines MA-Programms galt bisher das Wintersemester 2007/2008. Angesichts des aktuellen Planungsstands und der allgemeinen Institutssituation kann dieser Termin allerdings nicht mehr eingehalten werden. Einer Entscheidung des letzten Institutsrats (17.01.2007) zu Folge wird die Masterplanung erst einmal auf Eis gelegt.

Bisher bestand diese Planung lediglich aus einer Diskussion theoretisch möglicher Mastermodelle. Als Grundlage dafür dienten, neben Überlegungen der potentiell federführenden DozentInnen, vor allem bereits etablierte Master-Studiengänge anderer deutscher Institute der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Nachdem zwischenzeitlich ganze vier unterschiedliche Masterprogramme angedacht waren, sollte es zuletzt - nach einem Gespräch zwischen Professor Weiß und FU-Präsident Lenzen - wieder nur noch einen Master in Lankwitz geben. Als Blaupause dafür diente ein empirisch ausgerichtetes MA-Studium der Münchener Maximilians-Universität. Die Empirie ist zurzeit schließlich auch der personell am besten repräsentierte Arbeitsbereich an unserem Institut.

Wie der oder die PuK-Master an der FU nun genau aussehen könnten, steht weiterhin in den Sternen. Für Studierende wäre es vor allem wichtig, dass ein MA-Programm ein möglichst breites Spektrum abdeckt und allen
Bachelor-AbsolventInnenen offen steht. Doch in der bundesweiten Master-Landschaft zeichnet sich derweil das genaue Gegenteil ab: Zum einen sind die Programme thematisch meist sehr eng und mitunter auch extrem auf wirtschaftliche Verwertbarkeit ausgerichtet. Zum anderen werden an die BewerberInnen hohe Zulassungsanforderungen gestellt. Lange nicht jede/-r soll die Möglichkeit bekommen, den Master zu machen…

Die Zulassung für den von der Lankwitzer Lehrkommission favorisierten Master in München sieht beispielsweise neben einer Mindest-BA-Abschlussnote von 2,0 noch einige weitere Auswahlkriterien vor. So müssen alle InteressentInnen ein Motivationsschreiben einreichen, das zur Eignungsfeststellung von einer Kommission benotet wird. Erst bei Erreichen einer Mindestnote erfolgt die Einladung zu einem Auswahlgespräch, welches wiederum benotet wird. Eine Mindestpunkzahl aus BA-Note und Auswahlgespräch berechtigt dann zur Teilnahme am Masterstudiengang Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Und schließlich soll während des Studiums eine Zwischenprüfung nochmals helfen, unzureichend qualifizierte Studierende auszufiltern.
Um in dem arg beschnittenen neuen BA/MA-Studiensystem in die zweite Stufe zu gelangen, müssen sich Studierende noch einmal neu qualifizieren. Und dass, nachdem sie bereits für das Bachelor-Studium die Hürde eines hohen NC und/oder einer hohe Anzahl an Wartesemester zu überwinden hatten.

Aber für’s Erste sind alle weitergehenden Planungen für einen PuK-Master an der FU ausgesetzt. Hans-Jürgen Weiß begründete diese Entscheidung mit der katastrophalen personellen Ausstattung des Instituts. Auch wolle er in
dieser Situation keinen Master planen, ohne zu wissen, wer einmal für dessen praktische Umsetzung sorgen soll.
Da aber wahrscheinlich vor 2008 keine Neubesetzungen realisiert werden können, würde es noch mindestens bis 2009 dauern, bevor mit der konkreten Umsetzung eines Masterprogrammes zu rechnen ist. Wer in Berlin seinen BA-Abschluss macht und gerne hier weiter studieren möchte, schaut also bis auf Weiteres in die Röhre.

Zumindest bietet die Zögerlichkeit von Seiten des Instituts eine Chance: Wir können uns für einen Master einsetzen,
der den Vorstellungen der Studierenden entspricht und nicht von Restriktionen und zweifelhaften Maßstäben der wirtschaftlichen Verwertbarkeit geprägt ist.

Welche Ideen und Wünsche habt ihr?
Schreibt uns E-Mails an ini@kommwiss.fu-berlin.de

Zum Weiterlesen:
www.astafu.de/inhalte/artikel/a_2005/master/

Schlagwörter

  • Publizistik, Kommunikationswissenschaft, Publizistikwissenschaft, Massenkommunikation, Massenmedien, Journalismus, Medienforschung, Kommunikationsforschung, Informationswissenschaft
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