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Buchveröffentlichung: Exit Threats in Regional International Organizations (2025)

Diana Panke, Lukas Grundsfeld und Pawel Tverskoi analysieren in dem jüngst erschienen Buch Exit Threats in Regional International Organizations zentrale Herausforderungen von Regionalorganisationen. In Angesicht eines wachsenden Nationalismus und Populismus bietet das Werk wichtige Einblicke, wie Regionalorganisationen mit den daraus resultierenden Konflikten umgehen und ihre Stabilität wahren können.

News vom 26.11.2025

Prof. Dr. Diana Panke, Lukas Grundsfeld und Pawel Tverskoi haben ein neues Buch über Regionalorganisationen und den Umgang von Regionalorganisationen mit Kontestationen veröffentlicht. Darin zeigen sie, dass Regionalorganisationen nicht nur externen Herausforderungen, sondern auch internen Kontestationen durch ihre eigenen Mitgliedsstaaten ausgesetzt sind. Das Buch untersucht Austrittsdrohungen als eine spezifische und besonders schwerwiegende Form der Kontestation, da sie nicht nur interne Differenzen öffentlich zur Schau stellen, sondern auch das Potenzial besitzen, der Organisation erheblich zu schaden.

Das Buch stellt die erste systematische Untersuchung der Verbreitung von Ausstiegsdrohungen zwischen und innerhalb von Regionalorganisationen dar. Dabei wird auch berücksichtigt, warum einige Staaten häufiger mit einem Austritt drohen und weshalb bestimmte Regionalorganisationen häufiger von solchen Bedrohungen betroffen sind als andere. Im Zentrum der Analyse steht folgende Forschungsfrage:

  • Warum unterscheidet sich die Prävalenz von Ausstiegsdrohungen zwischen und innerhalb Regionalorganisationen?

Die Autor:innen entwickeln drei grundlegende Argumente: Erstens wird argumentiert, dass Unzufriedenheiten von Mitgliedsstaaten nicht automatisch zu Austrittsdrohungen führen. Spezifische und diffuse Unterstützung können die Unzufriedenheit lindern und mögliche Austrittsdrohungen verhindern. Zweitens zeigt das Buch, dass Austrittsdrohungen umso häufiger vorkommen, je weniger Möglichkeiten für die Mitgliedsstaaten bestehen, die Prozesse einer Regionalorganisation zu beeinflussen. Drittens wird argumentiert, dass beide Arten der Unterstützung als Puffer fungieren können und verhindern, dass ein Staat aufgrund seiner Beschwerden mit Austrittsdrohungen reagiert. Mit anderen Worten: Spezifische und in begrenztem Umfang diffuse Unterstützung spielen eine wesentliche Rolle. Dennoch können beide Formen der Unterstützung nicht verhindern, dass einzelne Fälle von Unzufriedenheit in Austrittsdrohungen münden, da selbst mächtige und ideologisch ähnliche Staaten manchmal nicht das erreichen, was sie in einer RIO wollen.

Das Buch basiert auf der Untersuchung von 123 Austrittsdrohungen zwischen 1945 und 2022 und leistet somit einen wertvollen Beitrag zur umfangreichen und wachsenden Literatur der vergleichenden Forschung zu internationalen Organisationen sowie zur vergleichenden Regionalismusforschung. Das Buch ist Teil des Forschungsprojektes Der Austritt von Staaten aus Regionalorganisationen. Eine vergleichende Analyse, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird.

 

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