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Neoliberale Gouvernementalität im Maghreb

Im ersten Teil des Seminars soll das Konzept von neoliberaler Gouvernementalität vermittelt werden. Hierbei handelt es sich nicht in erster Linie um eine bestimmte Wirtschaftspolitik bestehend aus Privatisierung, Öffnung von Märkten und Abbau des Wohlfahrtsstaates. Vielmehr ist unter neoliberaler Gouvernementalität eine Konfiguration von Ideen, Praktiken und Organisationen zu verstehen, die darauf abzielen, Verhalten zu bestimmen. Institutionen und Diskurse, die von Wettbewerb, Messbarkeit und Selbstoptimierung geprägt sind, werden hierbei zu Kontrollinstrumenten, die eine bestimmte Art von regierbaren Subjekten erzeugen sollen: das unternehmerische Selbst. Diese Regierungsrationalität prägt sowohl verschiedene Beziehungen zwischen der EU und Staaten des Maghreb als auch die Arbeit internationaler Organisationen, Regierungen und wirtschaftlicher Akteure in der Region. Im zweiten Teil des Seminars werden wir uns daher mit Formen neoliberaler Gouvernementalität im Maghreb auseinandersetzen. Gemeinsam wollen wir uns Beispiele anschauen und untersuchen, was eine Analyse neoliberaler Gouvernementalität im Maghreb leisten kann und was nicht. Was nimmt sie in den Blick und was lässt sie aus? Wie kann man eine Analyse neoliberaler Gouvernementalität im Maghreb kritisch verorten, differenziert anwenden und sinnvoll ergänzen? Das disziplinierende Kontrollformat des Seminars sieht keine Referate vor. Stattdessen wird die Teilnahme an Übungen gefordert, deren Arbeitsaufwand dem eines Referats entspricht

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TypProseminar
Dozent/inAndré Weißenfels
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