Folge #106 mit Gregor Hackmack
Die beste Vorbeugung gegen Politikverdrossenheit? Wenn die Menschen verstehen, was Politiker machen. So zitierte die Hamburger Morgenpost im September 2015 den Sozialunternehmer und Politaktivisten Gregor Hackmack. Um das zu erreichen, gründete der Politikwissenschaftler 2004 gemeinsam mit Boris Hekele die Internetplattform abgeordnetenwatch.de. Deren Ziel: Bürger:innen fragen – Politiker:innen antworten. Darüber hinaus veröffentlicht sie Recherchen zu den Themen Lobbyismus, Parteispenden oder Transparenzpflicht. Das aber ist nur ein Standbein für Hackmack. Mit der Initiativen- und Petitionsplattform innn.it wollen er und sein Team einen Beitrag für mehr Bürgerbeteiligung und direktere Demokratie leisten.
Volksbegehren, Volksentscheide, neuerdings die Bürgerräte: Schon länger wird darüber diskutiert, ob und wie Bürgerinnen und Bürger enger in politische Entscheidungsprozesse eingebunden werden können. Zugleich wird zunehmend hinterfragt, ob Medien die Rolle der so genannten „Vierten Gewalt“, also der Kontrolle der Politik, noch hinreichend leisten. All das findet statt in Zeiten wachender Unzufriedenheit mit den Institutionen und Akteuren des Politischen Systems und dem Erstarken populistischer Kräfte. Können die Initiativen und Plattformen, für die Gregor Hackmack verantwortlich zeichnet, dafür Alternativen bieten? Höchste Zeit, dass sich die „unter 3“-Gastgeber Thorsten Faas aka @wahlforschung,thorstenfaas.de und phoenix-Hauptstadtkorrespondent @herrscherfer.bsky.social auch mal mit diesem Feld befassen. Und das in einer Woche, in der die Brandenburg-Wahl, der Rücktritt der Grünen-Spitze und der Eklat im Thüringer Landtag noch nachwirken und nicht immer ganz leicht zu verstehen ist, was Politiker so machen und warum.