Folge #117 mit Volker Wissing
Es wirkte fast flehentlich. „Ein Rückzug aus der Koalition wäre respektlos vor dem Souverän“, so betitelte die FAZ am 2.11.2024 einen Namensartikel von Volker Wissing, in dem er für den Fortbestand der Ampel-Koalition warb. Vier Tage später war das Bündnis am Ende. Erst danach wurde bekannt, wie intensiv sich die FDP-Spitze auf einen Ausstieg aus der Bundesregierung vorbereitet hatte und wie vergeblich folglich das Flehen des Bundesverkehrsministers war. Sein Austritt aus der FDP wurde damit auch zum Zeichen, wie sehr er den Kurs der Parteispitze ablehnte. Schließlich hatte Wissing als Parteivorsitzender und Minister in Rheinland-Pfalz bewiesen, dass ein Bündnis aus SPD, FDP und Grünen durchaus geräuschlos regieren kann.
Zu „unter 3“ kommt Wissing, den die FAZ 2016 als „sachlich, nüchtern, zielorientiert, undogmatisch“ und „liberalen Liberalen“ beschrieb, am vorläufigen Ende seiner politischen Karriere. Für den neuen Bundestag hat der im pfälzischen Landau geborene Jurist nicht mehr kandidiert. Im Gespräch mit phoenix-Hauptstadtkorrespondent @herrscherfer@bsky.social und FU-Politikprofessor Faas aka @wahlforschung.thorstenfaas.de geht es folglich um eine politische Karriere, das Vertrauen in der Politik, die Zukunft des Liberalismus sowie um Koalitionsverträge und ihre Halbwertzeit.