Folge #119 mit Judith Rahner
Es war so, wie es früher immer war. Zu Beginn der Sondierungsgespräche über eine neue Koalition präsentierten sich die Unterhändler der Union als reine Herrenrunde. Das fügte sich ins Bild. Denn schon Wochen zuvor hatte CDU-Parteichef Merz den christdemokratischen Frauen wenig Hoffnung auf Berufungen ins Kabinett gemacht. Mit einer Parität, so der mutmaßlich nächste Kanzler aller Deutschen, tue man „auch den Frauen keinen Gefallen“. Das sieht die „Gruppe der Frauen“ in der Unionsfraktion gründlich anders und fordert deshalb „einen Frauenanteil von 50 Prozent“ für Ämter, in Gremien und in Verhandlungsgruppen.
Die Unionsfrauen können dabei den Deutschen Frauenrat auf ihrer Seite wissen. Die „größte frauen- und gleichstellungspolitische Interessenvertretung Deutschlands“ will mehr: Der 1951 als „Informationsdienst für Frauenfragen“ gegründete Verband vertritt rund 60 Mitgliedsorganisationen und nennt als Ziel die rechtliche und faktische Gleichstellung der Geschlechter in allen Lebensbereichen. Mit Judith Rahner, der Geschäftsführerin des @frauenrat.bsky.social, sprechen phoenix-Hauptstadtkorrespondent Erhard @herrscherfer.bsky.social und FU-Politikprofessor Thorsten Faas aka @wahlforschung.thorstenfaas.de folglich nicht nur über die Gleichstellung in Koalitionsverhandlungen, Fraktionen oder Kabinetten. Thema wird vielmehr auch sein, wie der Frauenrat seine Forderung nach Entgeltgleichheit, besseren Erwerbschancen und Sicherheit für Frauen gegenüber Parteien und Parlamenten durchsetzen will. Und auch darüber, wie man überhaupt eine so heterogene Gruppe wie „die Frauen“ vertritt.