Folge #38 mit Simone Peter
Eigentlich konnte sie nur Politikerin werden. Oder Umweltaktivistin. Tatsächlich wurde Simone Peter beides und selten war es leichter, das mit dem Elternhaus zu erklären. Die Mutter SPD-Ministerin im Saarland, der Vater Sozialwissenschaftler und Leiter der Zukunftswerkstatt Saar, promovierte Peter über Gewässerökologie und arbeitete später etwa für die Vereinigung für Erneuerbare Energien des SPD-Politikers Hermann Scheer. Sie selbst hatte sich da längst für Bündnis‘90/Die Grünen entschieden, für die sie 1999 als Spitzenkandidatin an der Saar noch scheiterte, zehn Jahre später aber Umweltministerin in der bundesweit ersten „Jamaika“-Koalition wurde. 2013 folgte der Sprung an die Parteispitze im Bund. Nicht immer wirkte und war die als Parteilinke, aber auch Pragmatikerin geltende Peter dabei glücklich. Der SPIEGEL sah sie gar „fast ganz hinter dem populären Cem Özdemir“ verschwinden. Nach der gescheiterten „Jamaika“-Sondierung im Bund trat Simone Peter im Januar 2018 nicht mehr für den Parteivorsitz an. Knapp einen Monat später wurde sie zur Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie gewählt.
Zu „unter 3“ kommt Simone Peter zwei Tage nach den Wahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, bei denen die Grünen mutmaßlich eine wichtige Rolle spielen werden. Politikwissenschaftler Thorsten Faas und phoenix-Hauptstadtkorrespondent @ErhardScherfer interessiert deshalb nicht nur, wie es in Parteizentralen an Wahlabenden so zugeht, sondern auch die Perspektiven der Partei in nächster Zukunft. Kundig Auskunft geben kann @peter_simone zudem zum Thema Lobbyismus, ihrer Arbeit als Verbandspräsidentin, dem Stand der Erneuerbaren Energien und der Aufmerksamkeit für den Klimaschutz in Corona-Zeiten.