Folge #56 mit Johannes Vogel
Berlin, 28.01.2022 Neulich im Bundestag war Johannes Vogel so richtig in seinem Element. Als Erster Parlamentarischer Geschäftsführer noch recht neu im Amt, begründete er den Wunsch der FDP, zukünftig in der Mitte des Parlaments zu sitzen. Dass er dabei ein Argument von Franz-Josef Strauß bemühte, löste in der Union mäßige, in den eigenen Reihen hingegen große Begeisterung aus. Seine Meinung deutlich und wenn nötig plakativ und bei Bedarf auch in Richtung der eigenen Partei sagen, ist eines der Kennzeichen des Mannes aus Nordrhein-Westfalen, auch wenn er dafür in der Regel eher ruhigere Töne verwendet. In der FDP vertrat der „Mann hinter und neben Christian Lindner“ (DIE ZEIT, Jan. 2017) lange Zeit und recht konkurrenzlos eine Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, die zuvorderst die Menschen in den Blick nimmt. Ein Feld, mit dem der zeitweilige Leiter einer Arbeitsagentur Anknüpfungspunkte für SPD und Grüne während der Koalitionsverhandlungen im Herbst 2021 schuf.
Von der Opposition in eine Koalition und da, als Erster Parlamentarischer Geschäftsführer, hinein in eine der herausforderndsten parlamentarischen Aufgaben: @johannesvogel hat sich Einiges vorgenommen. Denn eine Fraktion in einer Koalition muss sich naturgemäß anders organisieren als eine in der Opposition, zumal dann, wenn die Ansichten der Ampel-Partner zu allerlei Themen doch recht unterschiedlich sind. Genug zu besprechen also für phoenix-Hauptstadtkorrespondent @ErhardScherfer und FU-Politikprofessor Thorsten Faas aka @wahlforschung. Und außerdem ist ja auch die Pandemie noch da, mit Kontaktbeschränkungen und massiv steigenden Infektionszahlen und einer – im Wahlkampf noch ganz im Sinne der FDP - wiedereinsetzenden Freiheits- und Öffnungsdebatte und neuerdings viel Eigenverantwortung.