Folge #60 mit Ricarda Lang
Man kann sich schönere Anlässe vorstellen. Nützt gelegentlich aber nichts. Und so musste die erst Ende Januar zur Grünen-Vorsitzenden gewählte Ricarda Lang bei ihrer ersten Pressekonferenz nach einer Wahl ein arg enttäuschendes Ergebnis kommentieren: Gerade mal 23 Stimmen fehlten den Saar-Grünen zum Einzug in den Landtag. Davon unterkriegen ließ sich die Baden-Württembergerin allerdings nicht. Im Gegenteil: Die Tochter einer alleinerziehenden Mutter betont ein ums andere Mal, dass sie weiß, wie man sich aus schwierigen Situationen heraus- und in neue Aufgaben hineinarbeitet. Entsprechend eindrucksvoll ist ihre Parteibilanz: mit 20 Jahren Bundessprecherin der Grünen Hochschulgruppen, mit 23 Sprecherin der Grünen Jugend, mit 25 stellvertretende und mit 28 bereits Bundesvorsitzende, gemeinsam mit Omid Nouripour und in der Nachfolge von Annalena Baerbock und Robert Habeck.
Rund 60 Tage nach ihrer Wahl dürften hinter @Ricarda_Lang bereits besonders herausfordernde Tage als Parteivorsitzende liegen. Denn kurz vor den Wahlen im Saarland fanden sich die Spitzen der Ampel-Koalition zu einer Beratung zusammen, die nach langer Zeit mal wieder zu einer Nachtsitzung geriet. Erst am Vormittag des Folgetags endete der Ausschuss mit einer Pressekonferenz zu Erleichterungen bei den Energiekosten. Und auch damit ist es für die Parteichefin und Bundestagsabgeordnete ja längst noch nicht getan. FU-Politikprofessor Thorsten Faas aka @wahlforschung und phoenix-Hauptstadtkorrespondent @ErhardScherfer interessiert deshalb auch, wie Lang die Partei umkrempeln will, was der Ukraine-Krieg für die Grünen bedeutet und welche Akzente Lang in der Partei setzen will.