Folge #63 mit Verena Bentele
Sie rede, schrieb die Süddeutsche Zeitung, „auch als Behindertenbeauftragte der Bundesregierung Tacheles“. Das war vor wenigen Jahren. Geändert hat sich das auch mit jener Aufgabe nicht, die sie danach übernahm. Seit 2018 ist Verena Bentele Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland und gefragte Gesprächspartnerin, wenn es um sozialpolitische Themen geht: Sie redet Klartext zu Entlastungspaketen oder Klimageld. Es müsse, sagte Bentele zum Beispiel erst vor wenigen Tagen, „ein neues Kapitel in der sozialen Grundsicherung aufgeschlagen werden“. Die Anpassung um weniger als ein Prozent sei eine Unverschämtheit gewesen und angesichts der dramatischen Preissteigerungen geradezu fahrlässig.
Nun sind Appelle und Kritik das eine, das Ziel des Sozialverbands aber das andere. Der nämlich will „soziale Gerechtigkeit und Sicherheit verwirklichen“ und die deutsche Sozialpolitik aktiv mitgestalten. „Wie aber geht das vonstatten?“ fragen FU-Politikwissenschaftler Thorsten Faas aka @wahlforschung und phoenix-Hauptstadtkorrespondent @ErhardScherfer die ehemalige, aber nach wie vor erfolgreichste deutsche Paralympionikin. Wie etwa nimmt der @VdK konkret Einfluss auf die Gesetzgebung: Wie erfolgreich sind öffentlichkeitswirksame Auftritte oder Gespräche mit Politiker:innen wirklich? Welchen Stellenwert hat die Sozialpolitik in Zeiten von Pandemie, eines Kriegs und des Klimawandels? Viele Punkte für ein so richtig hintergründiges „unter 3“-Gespräch. Und natürlich drängt sich auch die Frage auf, welche ihrer Erfahrungen als Leistungssportlerin Verena Bentele noch heute in ihre Arbeit als Interessenvertreterin einbringen kann.