Folge #75 mit Reem Alabali-Radovan
Sie sei, so hieß es einst im „Spiegel“, Kanzler Scholz‘ „Super-Joker“. Und das für alles, „woran es der Regierung mangelt: an den Jüngeren, den Ostdeutschen, den Menschen mit Migrationsgeschichte“. Reem Alabali-Radovan selbst wehrte sich gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland „als Musterbeispiel für gelungene Integration herzuhalten“. Bei ihr habe es vor allem deshalb „gut geklappt, weil einiges gut zusammenpasste“: ihr eigener Wille und ein helfendes Umfeld. Joker oder nicht: Das Karrieretempo der Tochter irakischer Eltern ist durchaus beeindruckend. Nach nicht mal zwei Jahren im Sozialministerium Mecklenburg-Vorpommern wurde sie Integrationsbeauftragte des Landes. Nach nur wenigen Monaten als SPD-Mitglied gewann sie ihren Wahlkreis in Schwerin. Der mutmaßlich nur vorläufige Höhepunkt: die Ernennung zur Staatsministerin im Kanzleramt.
Zu „unter 3“ kommt die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration keine vier Wochen nach diversen Silvesterausschreitungen, die eine weitere Integrationsdebatte angestoßen haben. Zu Gast im phoenix-Politik-Podcast ist @ReemAlabali zudem keine zwei Wochen, nachdem sie als Antirassismus-Beauftragte ihren ersten Lagebericht zu diesem Bereich vorgestellt hat. Zwei schwierige Aufgabenfelder, die viel Stoff für Nachfragen von FU-Politikprofessor Thorsten Faas, aka @wahlforschung, und phoenix-Hauptstadtkorrespondent @ErhardScherfer hergeben. Und die nach dem Berufsalltag der leidenschaftlichen Boxerin ist lediglich eine davon.