Eine repräsentative Demokratie ohne funktionierende Repräsentation kann nicht gelingen. Dabei gilt nach Pitkin: „Representation, taken generally, means the making present in some sense of something which is nevertheless not present literally or in fact“. So präzise diese Formel in ihrer Abstraktheit sein mag, so sehr bedarf das „in some sense of something“ noch einer inhaltlichen Füllung.
Aber womit genau sie gefüllt werden soll, ist selbst Gegenstand kontroverser Debatten. Geht es darum, Bürger*innen unterschiedlichen Geschlechts, unterschiedlicher sozialer Schichten oder Altersgruppen deskriptiv-repräsentativ gemäß ihres Bevölkerungsanteils im Parlament zu vertreten? Oder ist vielmehr im Sinne substanzieller Repräsentation entscheidend, dass sich unterschiedliche soziale Gruppen in den verabschiedeten Gesetzen und Politiken repräsentiert fühlen?
Diese und weitere Fragen haben wir seit April 2024 mit Gästen aus Politik-, Geschichts- und Rechtswissenschaft sowie aus der politischen Praxis in der Ringvorlesung "It's representation, stupid?! Das Gleichheitsversprechen in modernen politischen Demokratien" diskutiert. Eine Auswahl der Vorträge ist in der Reihe "Hörsaal" bei Deutschlandfunk Nova zu hören.
Die Reihe wird im Wintersemester 2024/2025 fortgesetzt. Dann freuen wir uns unter anderem am 11. November 2024 auf ein Gespräch mit der Bundestagspräsidentin Bärbel Bas.