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Interdisziplinäre und gemeinschaftsbasierte Forschung zu gerechten Energiewandlungen: Die Rolle des grünen Wasserstoffs (JUSTRANS-GH2)

Projektleitung:
  • Projektpartner*innen: Universidad Complutense de Madrid (Clara García, Rafael Fernández Sánchez); Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne (Sophie Hou); Freie Universität Berlin (Subham Mukherjee); Helsingin Yliopisto/ The University of Helsinki (Mohammad Alzeer); Uniwersytet Jagielloński w Krakowie (Leszec Zaraska)
Förderung:

Hochschulallianz Una Europa - Seed Funding for Early-Career Researchers

Projektlaufzeit:
01.01.2025 — 31.12.2025
Ansprechpartner/in:
Dr. Albert Denk

Mit diesem Projekt soll die „Saat“ für ein transdisziplinäres Forschungsprojekt gelegt werden, dessen allgemeine Ziele darin bestehen, die Durchführbarkeit und die nachhaltigkeitsbezogenen Auswirkungen des Einsatzes von grünem Wasserstoff (GH2) als Teil eines gerechten Energiewandels zu bewerten. Das vorgeschlagene Projekt selbst wird insofern transdisziplinär sein, als die genauen Fragen und Methoden für das nachfolgende Forschungsprojekt gemeinsam festgelegt werden. Mit anderen Worten, das vorgeschlagene, als Startkapital finanzierte Projekt wird Akademiker, politische Entscheidungsträger, die Industrie und die Zivilgesellschaft in die interdisziplinäre und gemeinschaftsbasierte Problemlösung rund um GH2 als Aspekt gerechter Energiewandlungen einbinden. Der Schwerpunkt liegt auf dem europäischen GH2, aber der innovative Ansatz zur transdisziplinären Problemlösung, der angewandt, getestet und verfeinert wird, ist auch auf andere Übergänge und geografische Räume anwendbar.
Die Energiewende ist ein komplexer sozio-technischer Wandel, der aufgrund der zunehmenden Auswirkungen des anthropogenen Klimawandels rasch vollzogen werden muss, aber auch Gerechtigkeit als Ziel an sich und als Mittel zur Bewältigung sozio-politischer Auseinandersetzungen berücksichtigen sollte. Die von der Wissenschaft aufgeworfenen Fragen zu einer gerechten Energiewende werden oft innerhalb von Disziplinen isoliert und von den Akteuren vor Ort abgekoppelt. Obwohl spezialisierte Untersuchungen wertvoll sind, erleichtern sie nicht die Aneignung und das transformative Handeln. 

Grüner Wasserstoff ist eine relevante Fallstudie im Rahmen der Energiewende, da er eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung bestimmter Sektoren spielt (wie z. B. in der EU-Wasserstoffstrategie und von REPowerEU behauptet) und umstritten ist. Einige sehen Wasserstoff als geeignet für eine schnelle Markteinführung, mit positiven Auswirkungen in vielen Bereichen: Dekarbonisierung, Re-Industrialisierung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Es gibt jedoch mögliche Machbarkeitsprobleme bei der Einführung sowie Nachteile (nicht nachhaltige Rohstoffgewinnung, ungleiche Partnerschaften oder Rebound-Effekte). Darüber hinaus werden die Durchführbarkeit und die Auswirkungen in den einzelnen europäischen Regionen unterschiedlich sein, was die halbperiphere Rolle der am wenigsten industrialisierten Regionen vielleicht noch verstärkt, aber auch eine Chance zur Konvergenz bietet. Wir sind der Meinung, dass diese gemischten Ansichten zum Teil aus unidisziplinären Perspektiven resultieren, die vom tatsächlichen Spielfeld des grünen Wasserstoffs entfernt sind; solche Unterscheidungen können einen schnellen und gerechten Übergang zur Nutzung von GH2 im Rahmen der Energiewende behindern und unterstreichen gleichzeitig die Notwendigkeit, die Probleme und Methoden zur Erforschung seiner Entwicklung neu zu gestalten. Unser Projekt zur Anschubfinanzierung zielt speziell darauf ab, ein transdisziplinäres Forschungsprojekt zu konzipieren, das sowohl den akademischen Wissensaustausch als auch die Koordinierung zwischen den Akteuren mit Transformationskraft ermöglicht.