Lesenswert: Schluss machen mit der Liebe
Artikel von Aletta Diefenbach und Gesa Jessen im nd Journalismus von links
News vom 14.05.2025
Constance Debrés Romane entwerfen eine radikale Absage an die Liebe und die Hetero-Kleinfamilie – queer-feministischer Entwurf oder Ego-Trip?
Wo gehst du morgen schwimmen?» – eine ungewöhnliche Frage, um sie einer Autorin auf einer Lesung zu stellen. Doch genau das will das Publikum in der Volksbühne von Constance Debré wissen, die da ist, um über ihren Roman «Love Me Tender» zu sprechen. Wird sie genau wie ihre Erzählerin am Morgen irgendwo in Berlin ihre zwei Kilometer Kraul schwimmen? Wie groß sind die Ähnlichkeiten zwischen der Autorin und der Erzählerin ihrer Romane? Wo kann man sie auf eine Marlboro Light treffen? Debré beantwortet die Fragen nicht, aber das tut der Faszination, die sie auf ihre Leser*innen ausübt, keinen Abbruch. Im Gegenteil. Sie kaufen ihre Bücher, auch das Parfüm «Habit Rouge», das die Erzählerin trägt. Auf der Website «Goodreads» kommentiert jemand «Love Me Tender» mit «meine Bibel», jemand anderes schreibt «Feministischer Must-Read!»