Islamberichterstattung
Das Forschungsprojekt „Analyse der Islamberichterstattung in deutschen Medien“ hat 2021/22 dem am Bundesministerium des Innern angesiedelten Unabhängigen Expertenkreis Muslimfeindlichkeit (UEM) Daten über den massenmedialen Umgang mit Islam und Muslim*innen in Deutschland geliefert.
Mit einer systematischen Erhebung der Islamberichterstattung in deutschen Massenmedien wurden repräsentative Aussagen ermöglicht. Untersucht wurden anhand von Meinungsführermedien im Fernsehsektor und im Print-Bereich, in welchen Thematisierungszusammenhängen über Islam und Muslim*innen berichtet wird. Dabei wurde sowohl eine Einteilung in Themenfelder (Innenpolitik, Außenpolitik, Kultur etc.) als auch eine konkrete Verortung der Subthemen vorgenommen. Dadurch erhielten wir Überblickswissen, in welchen Feldern prinzipiell über Islam und Muslim*innen gesprochen wird und erfuhren durch die Spezifizierung der Themen auch etwas über konkrete journalistische Foki und ob und wie dabei problematische Nachrichtenfaktoren leitend zu sein scheinen.
In ausgewählten Themenfeldern (Innenpolitik und Kultur) wurde zudem eine vertiefte Analyse der Handlungsträger*innen und Quellenbenennungen vorgenommen. Dies lässt Rückschlüsse darauf zu, welche Akteur*innen im Zusammenhang mit Islam-Themen tatsächlich zu Wort kommen und über wen lediglich gesprochen wird.
Die Studie hat damit dazu beitragen, dem UEM eine empirische Grundlage für weiterführende Handlungsempfehlungen, Trainings und Media-Literacy-Kampagnen zur Bekämpfung von Islamfeindlichkeit bereitzustellen.
Die Ergebnisse werden durch den UEM im Frühjahr 2023 veröffentlicht. Der vollständige Projektbericht kann dann auf dieser Website abgerufen werden.
Das Projektteam bestand aus:
Prof. Dr. Carola Richter (Projektleitung)
Dr. Sünje Paasch-Colberg (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)
Dr. Katharina Nötzold (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)
Judith Friede (studentische Mitarbeiterin)
Das Projekt wurde gefördert durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat.