BMBF-Verbundprojekt "Bewältigung von Krisen öffentlicher Kommunikation im Themenfeld Flüchtlinge, Migration, Ausländer" (NOHATE)
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Seit einiger Zeit kommt es bei gesellschaftlich kontroversen Themen in sozialen Medien und Online-Kommentarspalten immer häufiger zu so genanntem Hate Speech – beleidigenden, hasserfüllten Beiträgen durch einzelne Nutzerinnen und Nutzer. Ohne ausreichende Moderation kann diese Hasskommunikation Diskussionen schnell eskalieren lassen oder verhindern. Den Betreibern der entsprechenden Plattformen wird deshalb empfohlen, solche Beiträge möglichst schnell zu identifizieren und entsprechend zu moderieren, was sich aufgrund der Datenmenge und der Geschwindigkeit jedoch als schwer bis unmöglich erweist. Insbesondere die Diskussion um die Aufnahme von Geflüchteten seit Sommer 2015 hat die Befürchtung genährt, dass Hasskommunikation in sozialen Medien nicht nur eine reale Bedrohung für einzelne Personen darstellt, sondern auch den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang gefährden kann. Nicht zuletzt kann Hasskommunikation mit dem politischen Aufstieg rechtextremer Parteien, Politikverdrossenheit und rassistischen Straftaten in Verbindung gebracht werden.
Das Ziel des dreijährigen Verbundprojekts NOHATE ist es, Hasskommunikation in Sozialen Medien, Online-Foren und Kommentarbereichen auf seine (Früh-)Erkennbarkeit, Ursachen und Dynamiken sowie auf potentielle Deeskalationsmöglichkeiten zu untersuchen und praktisch anwendbare, softwaregestützte Handlungsoptionen zu entwickeln. Eine mehrdimensionale Fallstudie für das Themenfeld "Flüchtlinge, Migration, Ausländer" soll dafür Datenmaterial und ein experimentelles Handlungsfeld bereitstellen.
Partner des Verbundprojekts sind die Freie Universität Berlin, die Beuth Hochschule für Technik Berlin und die VICO Research & Consulting GmbH. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme "Zusammenhalt stärken in Zeiten von Krisen und Umbrüchen".
Weitergehende Informationen zu dem Forschungsprojekt finden Sie hier.