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14.-15. Juli | Erhitzte Gemüter, Habitus der Kälte. Zur Ambivalenz affektiver Rhetoriken in der politischen und literarischen Öffentlichkeit

Tagungsplakat

Tagungsplakat

Wie passen Polarisierung und Distanzhaltung, Empörungsrhetorik und Reinszenierung von Sachzwang und Nüchternheit zusammen? Und welche Rolle spielt in Sprache und politischem Entscheidungsprozess die Temperaturskala von Hitze und Kälte? Der Workshop möchte in ausgewählten Kontexten und Konstellationen das literarisch-politische Kräftefeld der deutschsprachigen Öffentlichkeit(en) im Hinblick auf die Verschlingung von Politik und Affekt untersuchen. Die Tagung wird am 14.7. mit einer Lesung des Schweizer Schriftstellers und Essayisten Martin R. Dean und einem anschließenden Gespräch eröffnet. 

News vom 06.07.2022

Wir freuen uns sehr, Sie und Euch zur Tagung „Erhitzte Gemüter, Habitus der Kälte. Zur Ambivalenz affektiver Rhetoriken in der politischen und literarischen Öffentlichkeit“ einzuladen, die wir in Kooperation mit dem SFB 1171 „Affective Societies“ durchführen.

 

Wann: Donnerstag und Freitag, 14.-15-Juli 2022

Wo: Harnack-Haus, Meitner-Saal, Ihnestr. 16-20, 14195 Berlin

 

Zum Thema:

Öffentliche Debatten und gesellschaftlich-politische Aushandlungsprozesse sind im deutschen Sprachraum häufig durch eine Überkreuzung gegenläufiger Tendenzen gekennzeichnet. Einerseits bewirken Polarisierung der Meinungskultur und Emotionalisierung medialer Berichterstattung eine signifikante Erhöhung der sozialen und kommunikativen ‚Betriebstemperatur’, die in erhitzten Gemütern, in erbitterten Polemiken und in Aktivismen der Empörung zum Ausdruck kommt. Andererseits wird solcher Aufheizung öffentlicher Debatten mit Haltungen und Strategien der Auskühlung und Ernüchterung begegnet, die erklärtermaßen um ‚Sachlichkeit’ und ‚Sachzwang’ kreisen und sich mit einem „Pathos der Distanz“ (Nietzsche) umgeben. In welchem Ausmaß und in welcher Intensität die Register der Sachlichkeit, der Coolness und der Ungerührtheit dabei affektiv besetzt sind, bleibt häufig ebenso unberücksichtigt wie umgekehrt der Umstand, dass Aufheizung des Meinungsklimas, Polemisierung und Empörung auf kalkulierte Weise rhetorischen Strategien folgen.

Wie passen Polarisierung und Distanzhaltung, Empörungsrhetorik und Reinszenierung von Sachzwang und Nüchternheit zusammen? Und welche Rolle spielt in Sprache und politischem Entscheidungsprozess die Temperaturskala von Hitze und Kälte? Der Workshop möchte in ausgewählten Kontexten und Konstellationen das literarisch-politische Kräftefeld der deutschsprachigen Öffentlichkeit(en) im Hinblick auf die Verschlingung von Politik und Affekt untersuchen. Die Tagung wird am 14.7. mit einer Lesung des Schweizer Schriftstellers und Essayisten Martin R. Dean und einem anschließenden Gespräch eröffnet. 

Sprecher*innen und Moderation

PD Dr. Brigitte Bargetz, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel / Prof. Dr. Jürgen Brokoff, SFB 1171 Affective Societies, Freie Universität Berlin; Martin R. Dean, Schriftsteller und Essayist, Basel / Aletta Diefenbach, SFB 1171 Affective Societies, Freie Universität Berlin / Dr. Gesa Jessen, SFB 1171 Affective Societies, Freie Universität Berlin / Prof. Dr. Cilja Harders, SFB 1171 Affective Societies, Freie Universität Berlin / Dr. Christian Junge, Kulturwissenschaften des Vorderen Orients, Universität Bamberg / Christof Kebschull, Institut für Politik- und Sozialwissenschaften, Freie Universität Berlin / Dr. des. Henrike Kohpeiß, SFB 1171 Affective Societies, Freie Universität Berlin / Lara Tarbuk, Institut für Deutsche und Niederländische Philologie Freie Universität Berlin / Dr. Robert Walter-Jochum, Institut für Deutsche und Niederländische Philologie, Freie Universität Berlin

Es gelten die Hygiene-Regelungen des Veranstalters. Wir freuen uns, wenn Sie getestet erscheinen.

Weitere Informationen finden Sie unter:

https://www.harnackhaus-berlin.mpg.de/4663588/hygienekonzept 

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