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Lesung und Diskussion mit Frank Nonnenmacher

29.11.2015 | 14:00

Für die bundesdeutsche Justiz saßen sie bis heute zu Recht in den
KZ: Menschen, die zur „Vernichtung durch Arbeit“ vorgesehen
waren und die von den Nazis als „Asoziale“ und „Kriminelle“
bezeichnet wurden. Einer von ihnen, Ernst Nonnenmacher, wird in
der Lesung vorgestellt, seine Zeit in den KZ Flossenbürg und
Sachsenhausen geschildert. Nach dem Kriege scheitert Ernst bei den
Versuchen eine Anerkennung für die zu Unrecht erlittenen Qualen
zu erhalten und schweigt von da an über die KZ-Zeit. Erst sehr viel
später spricht er mit seinem Neffen und auch mit Konstantin
Wecker, der ihm ein Lied widmete. Sein Neffe, Prof. Dr. Frank
Nonnenmacher, Politikwissenschaftler an der Goethe-Universität
Frankfurt am Main, hat viele Jahre über ihn und seinen eigenen
Vater recherchiert und darüber das Buch "DU hattest es besser als
ICH. Zwei Brüder im 20. Jahrhundert" geschrieben. Daraus trägt er
uns vor. Im Anschluss an die Lesung wird die Frage diskutiert,
warum bei den Gedenkfeiern die politische und mediale
Öffentlichkeit die Opfergruppe der Menschen mit dem schwarzen
und dem grünen Winkel weitgehend ignoriert und welche
Forderungen sich daraus an Medien und die Politik ergeben.


Kontakt: anne.allex@gmx.de
Veranstalter: Arbeitskreis "Marginalisierte - gestern und heute!"