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Neue AbsolventInnenstudie 2020 zum Master Medien und Politische Kommunikation: Hohe Forschungskompetenz und gute Berufsperspektiven

Branchenverteilung (erste & derzeitige/letzte Erwerbstätigkeit)

Branchenverteilung (erste & derzeitige/letzte Erwerbstätigkeit)
Bildquelle: Jennifer Selig und Thora-Kristina Panicke

News vom 09.11.2021

Mit der AbsolventInnenstudie 2020 zum Masterstudiengang Medien und Politische Kommunikation, die von Jennifer Selig und Thora-Kristina Panicke im Rahmen ihrer gemeinsamen Masterarbeit verfasst wurde, liegt erstmals eine retrospektive Evaluation des seit 2008 existierenden Masterprogramms aus Sicht der Graduierten vor. Die als Vollerhebung konzipierte und als personalisierte Onlinebefragung durchgeführte Studie informiert unter anderem über die allgemeine Zufriedenheit mit dem Studiengang, den Berufseinstieg sowie den Karriereverlauf der Graduierten. Zudem ermöglicht die Studie einen Vergleich der beruflichen Chancen der MasterabsolventInnen mit den Alumni des Bachelorstudiengangs Publizistik- und Kommunikationswissenschaft.

Mehr als die Hälfte der Befragten (56,9 %) gaben an, überwiegend bis sehr zufrieden mit dem gewählten Masterstudiengang zu sein, während nur 14,2 % überwiegend bis sehr unzufrieden mit ihrer Wahl waren. Als besonders positiv wurden die forschungsspezifischen Aspekte und Inhalte des Studiengangs bewertet sowie die Möglichkeit zur Vertiefung allgemeiner Forschungskompetenzen. Im Gegensatz hierzu wurde von den Graduierten moniert, dass berufspraktische Kompetenzen und Fähigkeiten kaum oder gar nicht im Rahmen ihres Studiums erworben wurden. Ähnliche Erkenntnisse ergaben die Bewertungen des Studienangebots und der -bedingungen. Hier wurden erneut die wissenschaftlichen Elemente (u.a. der Forschungsbezug durch eigene Projekte im Rahmen von Seminaren) positiv hervorgehoben, während der zu geringe Praxisbezug negativ taxiert wurde. Die Autorinnen der Studie wiesen jedoch darauf hin, dass die befragten Graduierten ihr Studium noch vor der Einführung der neuen Studienordnung im Jahr 2017 abgeschlossen hatten, die erstmals einen berufspraktischen Wahlbereich enthält.

Der Berufseinstieg verlief bei der Mehrheit der Graduierten zügig: So erhielten 53,8 % der Befragten noch während oder direkt nach dem Masterabschluss eine Beschäftigungszusage. Etwa drei Viertel (74,6 %) der Befragten begannen ihre berufliche Tätigkeit in der Medien- und Kommunikationsbranche, hier vor allem im Bereich Public Relations/ Öffentlichkeitsarbeit (30,5 %). Etwa die Hälfte der Graduierten (52,4 %) war zunächst in einem befristeten Vollzeitarbeitsverhältnis mit einem Bruttoverdienst zwischen 1.501 und 3.000 Euro angestellt.

Im weiteren Verlauf der Berufstätigkeit sinkt zwar der Anteil derjenigen, die im Bereich Public Relations/ Öffentlichkeitsarbeit tätig sind, leicht von 30,5 % auf 26,5 %. Dennoch arbeiten in diesem Bereich weiterhin die meisten Graduierten. Danach folgen mit einigem Abstand Unternehmens- bzw. Organisationskommunikation und Marketing/ Werbung (beide jeweils 13,2 %) sowie Journalismus mit nur 11,8 %. Insgesamt 72 % der Graduierten blieben der Medien- und Kommunikationsbranche bis zum Zeitpunkt der Befragung treu. Stellenwechsel wurden hauptsächlich mit einem höheren Einkommen, einer höheren beruflichen Position, Entfristung oder der Übernahme interessanterer Aufgaben begründet. Im Rahmen ihrer aktuellen Stelle verdienten z.B. 72,8 % der befragten Alumni mehr als 3.000 Euro (38,2 % verdienten zum Zeitpunkt der Befragung über 4.000 Euro).

Um vergleichen zu können, ob ein Masterabschluss größere berufliche Chancen bietet als ein vergleichbarer kommunikationswissenschaftlicher Bachelorabschluss, wurde die AbsolventInnenstudie des Bachelor Publizistik- und Kommunikationswissenschaft von Louisa Rudow aus dem Jahr 2015 herangezogen. Während der Berufseinstieg sowohl bei den BachelorabsolventInnen als auch bei den Mastergraduierten ähnlich unproblematisch verlief und auch bei der Zufriedenheit mit beruflichen Aspekten kaum Unterschiede zu vermerken sind, zeigen sich bei den Aufstiegschancen sowie beim Einkommen große Differenzen. MasterabsolventInnen bewerteten ihre beruflichen Aufstiegschancen deutlich positiver und haben zudem ein erheblich höheres Gehalt. Des Weiteren fällt die Branchentreue bei den Mastergraduierten mit 80,3 % etwas höher aus als bei den BachelorabsolventInnen (74,6 %).

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Master Medien und Politische Kommunikation überwiegend positiv bewertet wurde, wobei vor allem die forschungsorientierten Aspekte und Inhalte hervorzuheben sind. Ob der monierte zu geringe Stellenwert berufspraktischer Fähigkeiten im Masterstudium durch die Studienreform von 2017 verbessert werden konnte, lässt sich nur im Rahmen künftiger Befragungen feststellen. Die Studie hat jedoch nachgewiesen, dass der Masterabschluss eine sehr gute Grundlage für den Berufseinstieg und für Karriereperspektiven bietet und als sinnvolle Ergänzung zu einem grundständigen Studium betrachtet werden kann. Vor allem bei den Aspekten Gehalt und Aufstiegsmöglichkeiten zeigt sich der Masterabschluss im Vergleich zu einem kommunikationswissenschaftlichen Bachelorabschluss als vorteilhaft.

 

Eine ausführliche Zusammenfassung der Studie finden Sie hier.

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ERG-Kapitel „Publizistik- und Kommunikationswissenschaft“